Oktober 2014
Bayerischer Bierradi
Das brauchen wir
für 3
– 4 Personen: Einen großen
weißen Rettich, Salz, Pfeffer,
Schnittlauch.
So machen wir es:
Radi
schälen, Blätteransatz ab-
schneiden. Einen Rettich-
schneider oben in der Mitte
in den Radi eindrehen und
im Uhrzeigersinn so weit wie
möglich drehen. Diese Spirale
legen wir danach auf ein Tel-
ler. Wer keinen Radischneider
hat, kann mit einem Messer
den Radi bis in eine Tiefe von
2/3 Drittel in feine Scheiben
schneiden. Dann den Radi um
180 Grad drehen und dies-
mal schräg noch einmal die
gleichen Schnitte ausführen.
Die Spiralen schön auflegen,
ordentlich salzen und zwei
Stunden „wässern“ lassen. Vor
dem Servieren ganz nach Ge-
schmack leicht pfeffern und
mit Schnittlauch garnieren.
Der Radi passt gut zu Käse
und Wurst oder Butterbrot
oder zum „Obatzden“.
er Satz „Tracht
hat immer Saison“
wird gerne in den
Mund genommen.
Aber ist das wirklich mehr
als nur ein Werbeslogan?
Marianne Sinnhofer
vom
Trachtenmodenfachgeschäft
Sinnhofer in Henndorf:
„Ganz sicher. Das ist inzwi-
schen für viele Leute ein
Lebensgefühl. Und es wer-
den immer mehr, die sich in
Tracht wohl fühlen. Wir mer-
ken das bei uns im Geschäft
recht deutlich: Dirndln und
Lederhosen boomen.“
Woher kommt dieser der-
zeitige Trend zur Tracht?
Marianne:
„Ich glaube, das
hat mehrere Gründe. Zum
einen besinnen sich die Men-
schen in allen Bereichen
wieder mehr zum Bodenstän-
digen. Und zum anderen hat
auch die Trachtenmode eine
Wandlung
durchgemacht,
die den Menschen entge-
genkommt. Früher
war die Tracht
genau definiert,
heute ist alles
erlaubt.
Ein
Trachten-sak-
ko zur Jeans
funktioniert
genauso, wie
eine Lederho-
se zum sport-
lichen Hemd.
Das gefällt vor
allem den jun-
gen Leuten.“
Jetzt gib es so-
gar Lederhosen in
schrillen Farben:
Gelb, grün ...
Marianne:
„... olive,
hellblau oder violett.
Wieso auch nicht? Das
ist trendig. Und Hand
auf´s Herz: Diese bun-
ten Lederhosen schau-
en doch bei jungen
Mädchen entzückend
aus. Außerdem sie
sind oft auch der ers-
te Schritt sich mit der
Trachtenmode näher
zu beschäftigen. Und
wer einmal Tracht ge-
tragen hat, der wird
schnell
feststellen,
dass es keine beque-
mere Bekleidung gibt.“
Aber ist Trachtenmode für
junge Leute überhaupt er-
schwinglich?
Marianne:
„Aber natürlich.
Es gibt auch bei der Trachten-
mode günstige Anbieter mit
wirklich qualitativ hochwerti-
ger Bekleidung. So gibt es bei
uns beispielsweise gute Leder-
hosen schon knapp unter 200
Euro. Auch die günstigsten
Dirndlkleider bewegen sich in
dieser Preisklasse. Damit ist
man dann schon gut angezogen.
Nach oben hin gibt es dann fast
keine Grenzen. Lederhosen
aus Hirschleder und mit vielen
Handstickereien können dann
schon einen Tausender kosten.
Aber wie gesagt. Der Einstieg
in die Trachtenmodenwelt ist
wesentlich günstiger.
Für viele ist ein Dirndl oder
eine Lederhose inzwischen
auch Berufsbekleidung.
Marianne:
„Natürlich. Ein
fescher Kellner in Lederhose
oder eine Kellnerin im Dirndl-
kleid gefällt allen Gästen und
vermittelt eine gemütliche At-
mosphäre. Selbst in Banken
tragen immer mehr Mitarbei-
ter Tracht. Aber da wären wir
wieder dort, was ich
schon einmal ge-
sagt habe: Mit einer
Tracht ist man im-
mer und überall per-
fekt angezogen.“
Immer mehr Paare
heiraten in Tracht.
Marianne:
„Trach-
tenhochzeiten sind
total modern. Zu uns
kommenganzeHoch-
zeitsgesellschaften,
die sich einkleiden
lassen. Die stimmen
die Trachten und Ac-
cessoires aufeinander
ab und zeigen so,
dass sie zusammen-
gehören.“
Sie persönlich tra-
gen auch immer Tracht?
Marianne:
„Natürlich. Ich
fühle mich in einem Dirndl-
kleid amWohlsten. Mein gu-
ter Tipp für all jene, die bis
jetzt noch kein Dirndl oder
eine Lederhose im Schrank
haben: Auf Seite 5 finden
Sie einen Gutschein mit 10
% Rabatt für jeden Einkauf
bei uns im Trachtenmoden-
geschäft in Henndorf. Da
haben wir übrigens noch bis
zum 11. Oktober das Okto-
berfest mit zusätzlichen An-
geboten.“
Interview: Rupert Lenzenweger
D
Trachtenmode-Expertin Marianne Sinnhofer.