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Oktober 2015

as Haus des

Baders Franz

Göbl lag am

Fuße des heu-

tigen

Hilfs-

bergs. Die achtjährige Tochter

spielte gerne im Garten und

eines Tages schaute sie in den

Hausbrunnen. Am Grund des

Brunnen spiegelte sich etwas,

als sie sich darauf konzentrier-

te konnte sie plötzlich ein Ma-

rienbild erkennen. Eilig rannte

das Mädchen zu ihren Eltern

und erzählte es ganz aufge-

regt. Die Eltern eilten zum

Brunnen und schauten hinein,

konnten aber nichts erkennen.

Das Mädchen behauptete jedes

Mal, wenn es in den Brunnen

blickte, dass es das Marienbild

ganz deutlich erkennen kann.

Schließlich glaubten die Eltern

ihrer Tochter und holten mehre-

re Arbeiter die in den Brunnen

hinabsteigen sollten um nach

zu sehen. Zum Erstaunen aller

holten sie wirklich ein Bild aus

dem Brunnen. Es war ganz tro-

cken und glänzte herrlich. Das

Bild wurde sofort in das Haus

getragen um es aufzubewah-

ren. Am nächsten Tag war es

jedoch verschwunden und es

wurde in der Ulrichskapelle am

Berg wiedergefunden. Das Bild

wurde neuerlich ins Baderhaus

gebracht und eingesperrt. Doch

am nächsten Tag war es wieder

in der Ulrichskapelle. Darauf-

hin meldeten die Baderleute

diesen seltsamen Vorgang dem

Abt des Klosters. Dieser ließ

das Marienbild in die Abtei-

Kapelle bringen und dann 1706

in die neue Maria Hilf Kirche

übertragen.

Ursprung der Sage

Am Beginn der Hilfsberg-

strasse steht das Haus Schieß-

stattgasse 29, das im 17. und

18. Jahrhundert als Baderhaus

diente.

Am Hilfberg stand ursprüng-

lich demheiligenUlrich geweiht

eine Kirche. Weil das Kloster im

spanischen Erbfolgekrieg von

fremden Soldaten verschont

blieb, ließ Abt Amand Göbl

die alte Ulrichskirche in eine

Maria-Hilf-Kirche umbauen.

Am Tag Maria Heimsuchung

im Jahr 1706 ließ er das Maria-

Hilf-Bild aus der Abtkapelle

im Kloster feierlich zur Maria-

Hilf-Kirche übertragen. Dieses

Bild hatte der Bruder des Abtes,

der Bader Michael Göbl im Jahr

1678 aus Innsbruck mitgebracht

und gespendet.

Der Ursprung der Legende

des wundersamen Auffindens

des Marienbildes in einem

Brunnen, kommt wohl daher,

dass sich die Wallfahrer kaum

vorstellen konnten, dass ein so

schönes Bild im Zentrum des

prächtigen Guggenbichleralta-

res aus einem Mondseer Bür-

gerhaus stammen sollte. Bei der

Planung der drei Altäre der Kir-

che, wurde besondere Rücksicht

auf den bisherigen Kirchenpat-

ron Ulrich genommen und er ist

gleich mehrfach dargestellt.

Sagenquelle

Buch: Wundersames Mond-

seeland. Sagen, Legenden, Er-

zählungen für Kinder und Er-

wachsene. Gesammelt und neu

erzählt von Anton Reisinger,

illustriert von Agneta Gräfin

von Almeida,

Verlag omnipublica, ISBN-10:

3-9502162-4-3, Euro 14,00

Verkauf: Museum Mondsee-

land, neben der Basilika.