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Vorgestellt

Mai 2015

Seite 12

igentlich ist es fast ein Wunder, dass Rudi Wal-

tran auch noch Zeit zum Theater spielen hat. Weil

es gibt in Seeham kaum einen Verein, bei dem

er nicht aktiv ist. Bei den

Prangerschützen, bei den

Krippenbauern und beim

Segelclub war er sogar

Gründungsmitglied, bei

der Feuerwehr wurde er

schon für 50-jährige Mit-

gliedschaft geehrt und so

ganz nebenbei fährt der

Rudi auch noch „Essen

auf Rädern“ aus. Und,

wie gesagt, bis zum 3.

August ist er jetzt auch

auf der Seebühne bei den „drei Musketieren“ zu sehen. „Ich spiele dort den Wirt“, sagt

der Rudi, „das ist eh nur eine kleine Rolle, weil der stirbt gleich.“

R

udi Waltran ist in Seeham so etwas, was man einen „bunten Hund“ nennt. Jeder

kennt ihn, er kennt jeden. Auch aus seiner Zeit, als er noch sein Lebensmittelge-

schäft gehabt hat. Das hat er 1965 von seiner Mutter übernommen und bis zu seiner

Pensionierung 40 Jahre lang geführt. „Damals haben mich alle nur den Friedhofs-

Krämer genannt, weil mein Geschäft war gleich neben dem Friedhof. Und meine

Frau, die mir im Geschäft geholfen hat, die hat bei den Leuten einfach nur die Frau

Rudi geheißen.“

M

it der Pensionierung hat er auch Zeit zum Theaterspielen gefunden. Vorher

war er zwar auch schon beim Theaterverein, aber mehr im Hintergrund und

überall dort, wo halt eine helfende Hand gebraucht wurde.

Rudi Waltran ist ein Seehamer Urgestein. Seit Generationen lebt seine Familie hier,

er hat hier auch sein ganzes Leben verbracht und würde nirgendwo lieber leben.

Das geht auch gar nicht. „Weil die brauchen mich ja alle“, lacht der Rudi augen-

zwinkernd.

In Salzburg

Von Gauleiter und Reichsstatthalter Gustav Adolf Scheel wird das

Salzburger Heimatwerk gegründet.

Die Salzburger Landeszeitung und das Salzburger Volksblatt

werden zusammengelegt und erscheinen fortan als Salzburger Zeitung.

In der Stadt wird mit der Errichtung der O-Bus-Ringlinien „M“ und „L“

begonnen. Die Busse fahren über Lehen, Maxglan, Neutor und

Staatsbrücke und dann wieder zurück zum Bahnhof.

Erzabt Jakob Reimer und der gesamte St. Peter Konvent müssen

das Kloster verlassen.

Geboren wurden sonst noch:

Jochen Rindt, Autorennfahrer; Hubert

Raudaschl, Segler; Heinz Dopsch, Universitätsprofessor; Peter Handke,

Schriftsteller; Lutz Hochtrate, ehemaliger Landestheater-Intendant.

Im Flachgau

52.076 Menschen leben im Flachgau.

Das Kloster und die Schule der Benediktinerab-

tei Michaelbeuern werden geschlossen. Erst

nach dem Krieg ist wieder ein klösterliches

Leben möglich.

Die seit 1918 in Anif lebende Malerin Helene

von Taussig wird im polnischen KZ Izbica

hingerichtet.

Von Johannes Freumbichler erscheinen die Er-

zählung „Die Reise nach Waldprechting” und

der autobiographische Roman „Auszug und

Heimkehr des Jodok Fink”.

Was war 1942 sonst noch los?

Rudi

Waltran

Seeham,

2. Mai 1942

Rudi Waltran als Fünfjähriger

beim Fischen im Garten seines Elternhauses (Fische waren in diesem Dümpel keine).

Rudi Waltran

steht derzeit als Wirt im Stück „Die drei Mus-

ketiere” auf der Seebühne in Seeham.

Bild: Rule

E