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März 2016
Kulturleben
Ein ungleiches Paar, das dennoch zueinander findet:
Das leichte Mäderl Stupsi (Elisabeth Kotschy)
und der schüchterne Schokoladenhersteller Vincenz (Philipp Hackl).
Bild: Rule
Ein unzertrennliches Quartett:
Stupsi (rechts) mit ihren Freun-
dinnen Puppi (Silvia Schauer), Dorli (Julia Enzesberger) und Mir-
li (Tina Koller) von links.
Bild: Junge Bühne
S
o kann´s gehen:
Da bist Neubürge-
rin in einem Ort,
willst Leute ken-
nen lernen und ein
Jahr später spielst schon die
Hauptrolle bei der „Jungen
Bühne“. Hört sich nach Blitz-
karriere an. Trotzdem war es
Elisabeth Kotschy zunächst
unangenehm, dass ihr gleich
bei ihrem Bühnendebüt Re-
gisseurin Karola Birgel-Kal-
tenbrunner die Hauptrolle zu-
geteilt hat.
Die anfängliche Scheu ist in-
zwischen längst verschwunden
und hat sich im Nachhinein
auch als unbegründet heraus-
gestellt. Weil alle Kolleginnen
und Kollegen der „Jungen Büh-
ne“ sind sich einig: Für diese
Rolle ist Elisabeth die Idealbe-
setzung. Dass es sich bei Stupsi
um ein, sagen wir es vorsichtig
einmal so, „leichtes Mädchen“
handelt, stört Elisabeth nicht.
Im Gegenteil. „Im Grund ihres
Herzens ist die Stupsi eine recht
nette Person, die völlig ratlos
dasteht, als sich der schüch-
terne
Schokoladenfabrikant
Vincenz Hals über Kopf in sie
verliebt. Als Stupsi dann auch
noch Vincenzs nette Mutter
Leopoldine und die herzliche
Tante Fini kennenlernt, findet
sie sogar Gefallen am biederen
Leben. Wenn da nicht noch ih-
re drei Freundinnen wären, die
böse Absicht dahinter vermu-
ten, wenn so ein Mädchen wie
Stupsi irgendwo freundlich und
warmherzig behandelt wird.
„Katzenzungen“ ist der Ti-
tel der Komödie, die die Junge
Bühne Mondsee ab 4. März im
Pfarrsaal zeigt. Ursprünglich
vom Spanier Miguel Mihura,
hat Hans Weigl das Stück ins
wienerische übertragen und da-
bei die Rolle der Stupsi seiner
Lebensgefährtin Elfriede Ott
auf den Leib geschrieben. 1966
war in den Wiener Kammer-
spielen Premiere und das Stück
wurde zu einem großen Erfolg.
Die „Junge Bühne“ feiert
heuer Jubiläum: Zum 25. Mal
wird gespielt und zum ersten
Mal ist es ein Stück, bei dem
die Frauen im Mittelpunkt ste-
hen. „Aber nicht als irgend ein
Aufputz, sondern in den Haupt-
rollen“, sagt Obmann Peter
Birgel. Und noch eine Premie-
re gibt es: Zum ersten Mal wird
bei einem Stück gesungen. Wie
das klappt? „Zunächst waren
wir skeptisch und haben daran
gedacht, schlimmstenfalls das
eine oder andere Lied heraus
zu nehmen. Aber nix da. Alle
singen so gerne und gut, dass
wir nichts streichen müssen“,
freut sich Regisseurin Karola
Birgel-Kaltenbrunner über das
große Engagement ihrer Trup-
pe. Die heuer stark verjüngt
wurde. „Wir haben jetzt, un-
serem Namen entsprechend,
wirklich eine junge Bühne“,
freut sich der Obmann.
Dazu gehört auch Philipp
Hackl, der als schüchterner
Schokoladenfabrikant Vincenz
Raupenstrauch III vom ersten
Augenblick an demCharme der
kessen Stupsi erliegt. Auch für
Philipp ist es die erste Haupt-
rolle. Ungewohnt am Anfang,
„aber jetzt haben wir uns schon
recht gut eingespielt“, freut er
sich gemeinsam mit den an-
deren auf die Premiere am 4.
März, bei der es traditionell
auch für die Besucher
einen Premierensekt
gibt.
Weitere Vorstel-
lungen gibt es am 5., 11., 12.,
13., 18. und 19. März um je-
weils 19 Uhr im Pfarrsaal
Mondsee. Vorverkaufskarten
gibt es im Fotoatelier Schwaig-
hofer in der Rainerstraße oder
0650/4586283. VOLLMOND
verlost 2 x 2 Karten für die Pre-
miere. Wer mitspielen möch-
te, kann das im Internet un-
ter
www.mondseeland24.atim Bereich „Ge-
winnspiele“.
Für Vincenz ist
Stupsi süsser als
Schokolade