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Aktuelle Rundschau

Oktober 2016

Seite 13

Vom Haferlschuh bis zum kompletten Dirndlkleid.

Die Auswahl beim Schleedorfer Dirndltauschtag

ist fast unendlich.

Bild: Rule

SCHLEEDORF:

Der Dirndltauschtag hat sich zum wahren Publikumsmagneten entwickelt

Wer gibt so schöne Sachen her?

E

s sind gleich zwei Fra-

gen die mich anspringen:

1. Wieso gibt jemand so ta-

dellose Trachtenbekleidung

her? 2. Welche Kleidergrö-

ße habe eigentlich ich? Auf die

zweite Frage weiß stets mei-

ne Frau die Antwort. Weil beim

G´wandkaufen ist das prak-

tisch immer meine Standartfra-

ge. Was soll´s, ich kann mir halt

Zahlen schwer merken.

Auf die erste Frage gebe ich

mir die Antwort selbst und spre-

che aus Erfahrung: Weil Men-

schen immer ein bisserl dicker

werden oder wie eine meiner

guten Bekannten nicht ganz ju-

gendfrei immer zu sagen pflegt:

Mit dem Alter steigt auch die

erotische Nutzfläche des Men-

schen.

Wieso man eine praktisch neu-

wertige Lederhose wieder her-

gibt, das werde ich nicht ver-

stehen. Die kauft man doch so

groß, dass sie ein bisserl „mit-

wachsen“ kann. Hat mir einmal

ein Experte erklärt.

Scheinbar tun das doch nicht

alle. Denn die Auswahl beim

Dirndltauschtag wird fast jähr-

lich größer. Neue Dirndl hängen

da in allen Größen und Ausfüh-

rungen. Dazu findet sich alles,

was man noch so Drumherum

braucht. Haferlschuhe und Filz-

hüte, Gürtel und Strümpfe, Ho-

senträger und Janker.

Seit zehn Jahren gibt es den

Dirndltauschtag zweimal jähr-

lich und die Besucher kommen

inzwischen von weitum. Vie-

le Stammgäste, die längst nicht

nur das große Angebot zu schät-

zen wissen, sondern hin und

wieder auch ein Tauschobjekt

bringen.

Und das beruhigt mich jetzt

wieder. Scheinbar bin ich doch

nicht der einzige, der lang-

sam aber beständig auch in äl-

teren Jahren noch vor sich hin-

wächst ...

Rupert Lenzenweger