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50 Jahre Sound of Music

August 2015

beim Film mitzumachen“, er-

zählt Fritz Schwaighofer. Auch

Irmgard Kurzwernhart, ehema-

lige Direktorin der Hauptschule

Mondsee, war mit dabei: „Für

uns Goldhaubenfrauen waren

die Stühle in den ersten Reihen

reserviert.“

Die Schauspieler, Julie An-

drews als Maria und Christo-

pher Plummer als Baron von

Trapp, hatte damals kaum je-

mand gekannt. Vor den Zeiten

des Internets erfuhr man höchs-

tens aus Klatschmagazinen et-

was über die Stars und Stern-

chen. Diese Zeitungen wurden

dann unter Freundinnen wei-

tergereicht, gelesen, zerschnit-

ten und abgegriffen, bis kaum

mehr etwas zu lesen war.

Die Hollywood-Stars zogen

sich in jeder Drehpause in die

Sakristei zurück. Einen Kon-

takt mit den Komparsen gab

es nicht. Aber die Dreharbeiten

verlangten den Schauspielern

oftmals alles ab. Maria Höl-

lerer und Fritz Schwaighofer

erinnern sich noch genau an

jene Szene, in der Julie An-

drews als Braut mit den Non-

nen in die Kirche kommt und

dann mit Liesl von Trapp zum

Altar schreitet. Da musste jeder

Schritt genau passen. „Im Film

dauert diese Szene nur Au-

genblicke, aber gedreht wurde

die Sequenz mehr als zwan-

zig Mal. Und als endlich alles

passte, warf Julie Andrews ihr

Blumenbukett voller Erleichte-

rung in die Luft“, erzählen Höl-

lerer und Schwaighofer.

„Durch das viele Licht und

die vielen Menschen war es

heiß und ganz eng in der Kir-

che“, erinnert sich Maria Höl-

lerer. Die Scheinwerfer und

Filmkameras hatten damals

noch wesentlich größere Aus-

maße als heute und erforderten

beim Umbau auch viel Kraft.

Auch der Platz in den Bus-

sen bei der „Sound of Music-

Tour“ ist eingeschränkt. Wie

Sardinen in der Dose sitzen die

Amerikaner, Japaner oder Rus-

sen im Bus und werden vom

Reiseführer auf Englisch über

die Geschichte von Sound of

Music aufgeklärt. Dazwischen

werden gemeinsam die Lieder

aus dem Film gesungen. Und

spätestens hier entsteht dann

auch das Klischee, dass alle

Österreicher in Dirndl und Le-

derhose herumlaufen, Enzian-

schnaps trinken, Apfelstrudel

lieben und das Wiener Schnit-

zel mit Nudeln essen.

Wenn Julie Andrews und die

Kinder im Film „Do-Re-Mi“

singend eine Radtour machen,

fahren sie am Mondsee die

Straße Richtung Unterach ent-

lang. Maria Riesner arbeitete

zur Zeit der Dreharbeiten im

Gasthaus Dachsbrücke, das

Stützpunkt für die Filmcrew

war. Das Team aus Hollywood

hatte einige Zimmer gemietet

und wenn nicht gedreht wurde,

hielten sich die Schauspieler

dort auf. „Julie Andrews und

die Kinder haben sich im Gast-

haus umgezogen und wurden

geschminkt. Gegessen und ge-

trunken haben sie aber nicht im

Gasthaus, sondern hatten das

Essen selbst mit. Große Hol-

lywoodstars ließen sich halt

damals schon gerne hegen und

pflegen“, erinnert sich das Ehe-

paar Riesner.

Sandra Krizmanic-Hütter

Genau 50 Jahre ist es her, dass in der Basilika in Mondsee die Traumhochzeit für „Sound of Music” gedreht wurde.

Bild: Schwaighofer

Klassische Szene: Julie Andrews mit den Kindern im Mira-

bellgarten.

Bild: Salzburg Tourismus GmbH.

Diese Fotos machte Fritz Schwaighofer als junger Fotograf,

eingesperrt auf einem Balkon in der Basilika.