März 2016
Eiskalte Wasserwelt
Wenn es direkt unter den
Füßen der Eisläufer knackst,
dann ist dies immer ein ver-
lässliches Zeichen, dass das
Eis trägt und hält. Die Eis-
masse ist so starr geworden,
dass sich die Spannung in
langen Rissen ausgleicht.
Viel gefährlicher wie lautes
Knacksen ist feines Knistern
in Verbindung mit Sprünge
wie bei einem Craquele-Glas
direkt unter den Kufen. Dann
heißt es zurück ans Ufer, das
Eis bricht zusammen.
Unheimliches
knacksen
Eisfarben
Manchmal ist die zuge-
frorene Eisfläche völlig
durchsichtig und ein an-
deres Mal ist sie weißlich
trübe. Dies hängt immer
von der Menge der im Eis
enthaltenen Luft ab. Eis das
viel Luft enthält ist weiß
bei weniger Luft im Eis
ist es durchsichtig bis blau
oder grünlich.
Warum frieren
Enten nicht an
den Füßen?
Mittels Gegenstromprin-
zip der Blutbahnen in den
Entenbeinen sind zwar die
Füße eiskalt aber die Kälte
gelangt nicht zum Rumpf
und den kälteempfindlichen
Organen. Das sauerstoff-
reiche, warme Blut vom
Körper fließt in den Arte-
rien in die Beine. Das kalte
Blut von den Füßen fließt
in den Venen zurück zum
Herzen. Dabei laufen die
Venen parallel und eng ver-
flochten mit den Arterien.
Durch den engen Kontakt
der Blutgefässe wird die
Wärme während des Blut-
flusses vom arteriellen Blut
fast vollständig auf das zu-
rückfliessende venöse Blut
übertragen. Dabei kann die
Bluttemperatur bei Enten
(und auch anderen Vögeln)
von rund 40°C im Körper
auf bis zu 1°C in den Füßen
sinken.
Graphik: Vollmond
Zwei Effekte lassen das
Wasser auf einem See gefrie-
ren. Einerseits verliert das
Wasser Energie (also Wär-
me) beim Kontakt mit der
kalten Luft an der Wasser-
oberfläche. Und andererseits
spielt die Dichtanamolie von
Wasser (4°C kaltes Wasser
ist am schwersten und sinkt
daher zum Seegrund) ei-
ne wichtige Rolle. Solange
das Wasser im See wärmer
als 4°C ist sinkt immer das
Wie friert der See zu?
kälteste
Was-
ser nach un-
ten. Bei 4°C
stoppt die-
ser Prozess
und das käl-
tere Wasser
bleibt an der
Oberfläche,
die Luft kühlt
das
Wasser
weiter ab und an
der Oberfläche bil-
det sich eine Eisschicht.
Bild: Albert Moser