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März 2016

Junge Bühne Mondsee

17

HISTORISCHES

AUS DEM MONDSEELAND

Der

letzte

Gang

Alle Mitwirkenden des Mysterienspiels

„Der letzte Gang“, das am 10. und 17. März

in der Basilika Mondsee aufgeführt wird.

Wenn im Leben eines fix ist, dann ist es das: Der letzte Gang bleibt

uns allen nicht erspart. Der Tod als Ende des Lebens, als Übergang in eine andere

Welt? Auf alle Fälle als ein für uns Menschen unbegreifliches Mysterium.

Schon im Mittelalter haben

sich die Menschen über den

Tod Gedanken gemacht und so

entstand vermutlich unter dem

Eindruck der Pest der „Lübe-

cker Totentanz“. In mittelal-

terlichen Reimversen und in

Bildern auf Leinwand wurde

dieser „Totentanz“ dargestellt

und aufgeführt. Vermutlich war

es 1463 Bernt Notke, der das

30 Meter lange und zwei Meter

hohe Gemälde geschaffen hat,

das sich bis zur Zerstörung der

Kirche im Zweiten Weltkrieg

oberhalb des Gestühls in der

Marienkirche zu Lübeck be-

fand. Es zeigte zwei Dutzend

lebensgroßer Paare, die streng

nach der Ständegesellschaft

angeordnet waren. Dazu gab es

jeweils eine Todesfigur, die die

Personen in Versen ansprach,

um sich dann nach der Antwort

den nächsten „Tanzpartner“

zu suchen. Angeführt wurde

dieser Todesreigen von Papst,

Kaiser und Kaiserin. Das Ende

der Menschenreihe bildete ein

junger Herr, ein junges Mäd-

chen und schließlich ein Kind

in der Wiege.

Die Motive des „Lübecker To-

tentanzes“ sind die Grundlagen

für das Mysterienspiel „Der

letzte Gang“, das am 10. und

17. März um jeweils 20 Uhr in

der Basilika in Mondsee aufge-

führt wird. So wie auf dem Bild

greift sich auch hier der Tod

scheinbar wahllos seine Opfer.

Die werden von prominenten

Mondseern und Laienschau-

spielern dargestellt und sitzen

mitten im Publikum.

Hans Neubauer hat dieses,

im Jahr 2000 zum ersten Mal

in Mondsee aufgeführte, Mys-

terienspiel geschrieben. Die

Gesamtleitung und Regie hat

Johann Hemetsberger über-

nommen.

„Das Stück soll uns das Le-

ben, Sterben und die Hoffnung

auf unsere Auferstehung vor

Augen führen und passt so

bestens in die Fastenzeit“, sagt

Johann Hemetsberger, der als

Kulisse für das Mysterienspiel

das Heilige Grab aus dem Jahr

1850 gewählt hat, das seit ei-

nigen Jahren wieder in der Ba-

silika von Mondsee zu sehen

ist.

Vorverkaufskarten für

das

Mysterienspiel

„Der letzte Gang“

gibt es im Klosterladen um 12

Euro oder unter den Telefon-

nummern 06232/416627 und

0664/3241961. An der Abend-

kasse kostet die Karte 14 Euro.

Der

VOLLMOND verlost

2 x 2 Karten.

Wer mitspielen

möchte, kann das

im Internet unter

www.mondseeland24.at

im Bereich

„Gewinnspiele“

Der Tod macht

vor niemandem

halt.

Bilder: August Schwertl

Ein ungleiches Paar, das dennoch zueinander findet:

Das leichte Mäderl Stupsi (Elisabeth Kotschy)

und der schüchterne Schokoladenhersteller Vincenz (Philipp Hackl).

Bild: Rule

Ein unzertrennliches Quartett:

Stupsi (rechts) mit ihren Freundin-

nen Puppi (Silvia Schauer), Dorli (Julia Enzesberger) und Mirli

(Tina Koller) von links.

Bild: Junge Bühne

S

o kann´s gehen:

Da bist Neubürge-

rin in einem Ort,

willst Leute ken-

nen lernen und ein

Jahr später spielst schon die

Hauptrolle bei der „Jungen

Bühne“. Hört sich nach Blitz-

karriere an. Trotzdem war es

Elisabeth Kotschy zunächst

unangenehm, dass ihr gleich

bei ihrem Bühnendebüt Re-

gisseurin Karola Birgel-Kal-

tenbrunner die Hauptrolle

zugeteilt hat.

Die anfängliche Scheu ist in-

zwischen längst verschwunden

und hat sich im Nachhinein

auch als unbegründet heraus-

gestellt. Weil alle Kolleginnen

und Kollegen der „Jungen Büh-

ne“ sind sich einig: Für diese

Rolle ist Elisabeth die Idealbe-

setzung. Dass es sich bei Stupsi

um ein, sagen wir es vorsichtig

einmal so, „leichtes Mädchen“

handelt, stört Elisabeth nicht.

Im Gegenteil. „Im Grund ihres

Herzens ist die Stupsi eine recht

nette Person, die völlig ratlos

dasteht, als sich der schüch-

terne

Schokoladenfabrikant

Vincenz Hals über Kopf in sie

verliebt. Als Stupsi dann auch

noch Vincenzs nette Mutter

Leopoldine und die herzliche

Tante Fini kennenlernt, findet

sie sogar Gefallen am biederen

Leben. Wenn da nicht noch ih-

re drei Freundinnen wären, die

böse Absicht dahinter vermu-

ten, wenn so ein Mädchen wie

Stupsi irgendwo freundlich und

warmherzig behandelt wird.

„Katzenzungen“ ist der Ti-

tel der Komödie, die die Junge

Bühne Mondsee ab 4. März im

Pfarrsaal zeigt. Ursprünglich

vom Spanier Miguel Mihura,

hat Hans Weigl das Stück ins

wienerische übertragen und da-

bei die Rolle der Stupsi seiner

Lebensgefährtin Elfriede Ott

auf den Leib geschrieben. 1966

war in den Wiener Kammer-

spielen Premiere und das Stück

wurde zu einem großen Erfolg.

Die „Junge Bühne“ feiert

heuer Jubiläum: Zum 25. Mal

wird gespielt und zum ersten

Mal ist es ein Stück, bei dem

die Frauen im Mittelpunkt ste-

hen. „Aber nicht als irgend ein

Aufputz, sondern in den Haupt-

rollen“, sagt Obmann Peter

Birgel. Und noch eine Premie-

re gibt es: Zum ersten Mal wird

bei einem Stück gesungen. Wie

das klappt? „Zunächst waren

wir skeptisch und haben daran

gedacht, schlimmstenfalls das

eine oder andere Lied heraus

zu nehmen. Aber nix da. Alle

singen so gerne und gut, dass

wir nichts streichen müssen“,

freut sich Regisseurin Karo-

la Birgel-Kaltenbrunner über

das große Engagement ihrer

Truppe. Die heuer stark ver-

jüngt wurde. „Wir haben jetzt,

unserem Namen entsprechend,

wirklich eine junge Bühne“,

freut sich der Obmann.

Dazu gehört auch Philipp

Hackl, der als schüchterner

Schokoladenfabrikant Vincenz

Raupenstrauch III vom ersten

Augenblick an demCharme der

kessen Stupsi erliegt. Auch für

Philipp ist es die erste Haupt-

rolle. Ungewohnt am Anfang,

„aber jetzt haben wir uns schon

recht gut eingespielt“, freut er

sich gemeinsam mit den an-

deren auf die Premiere am 4.

März, bei der es traditionell

auch für die Besucher einen

Premierensekt gibt.

Weitere Vorstellun-

gen gibt es am 5.,

11., 12., 13., 18.

und 19. März um jeweils 19 Uhr

im Pfarrsaal Mondsee. Vorver-

kaufskarten gibt es im Fotoate-

lier Schwaighofer in der Rai-

nerstraße oder 0650/4586283.

VOLLMOND verlost 2 x 2

Karten für die Premiere. Wer

mitspielen möchte, kann das

im Internet unter www.mond-

seeland24.at

im Bereich „Ge-

winnspiele“.

Für Vincenz ist

Stupsi süsser als

Schokolade