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ochzeit verbinden die meisten von uns mit einer ro-
mantischen Zeremonie, einem sich liebenden
Brautpaar und einer anschließenden schönen Feier.
Diese Vorstellung von Heirat und der Ehe gibt es erst seit
dem 18. Jahrhundert. Vorher war die Heirat nicht im-
mer die „schönste Sache der Welt“. Um das zu werden,
was sie heute ist, wurden zahlreiche Daseinsformen,
Bräuche und Wandlungen der Ehe durchlaufen.
Alles beginnt schon mit dem
Wort „Ehe“, es enstpringt dem
althochdeutschen „ewe“ und
bedeutet „Gesetz“ also festge-
legte Regeln und Bedingungen,
die in einer Lebensgemein-
schaft zwischen Mann und Frau
definiert waren. Früher herrsch-
te vor allem die Promiskuität
– die freie Partnerwahl – heute
hingegen gilt die Monogamie
als kultureller Status.
Eheleben imMittelalter
Bis ins Mittelalter gab es eu-
ropaweitdieunterschiedlichsten
Eheformen. Ein Beispiel ist die
sogenannte „Muntehe“ („Munt“
bedeutet Schutz). Dabei wech-
selte eine Frau von ihrer Sippe
in die des Bräutigams. Im Ge-
genzug bezahlte der Bräutigam
den „Mundschatz“ eine Summe
aus 40 Schillingen, entweder
in Gold- oder Silberform. Eine
traditionelle Muntehe konnte
sich nur die Oberschicht leis-
ten. Die Verhandlungen über
die Muntehe lief zwischen den
beiden Sippen, die Braut hatte
nichts zu sagen, denn schieß-
lich galt die Muntehe vor allem
dem Bündnis zweier Sippen.
Der Zuwachs an Länderreien,
Vieh und Leibeigenen die bei
der Trauung übertragen wur-
den, sicherten Wohlstand und
Ansehen.
Trauung imMittelalter
Die Trauung im Mittelalter
war feierlich und eine öffent-
liche Zeremonie. Oft wurde
die Braut mit Schwert oder
Verliebt, verlobt, verheiratet -
Bis ins 16. Jahrhundert
war nur die kirchliche Trauung gültig.