

Heiraten im Mondseeland
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Speer ausgerüstet dem Bräuti-
gam übergeben um damit die
Schutzgewalt zu demonstrie-
ren. Beim „Brautlauf“ wur-
de die Frau in ihr zukünftiges
Zuhause geführt. Dabei wurde
vor den Augen der Anwesen-
den das Ehebett „beschritten“,
um die Eheschließung offiziell
und rechtmäßig abzuschlie-
ßen – sonst galt das Paar als
nicht verheiratet. Am nächsten
Morgen erhielt die Braut die
„Morgengabe“, ein Geschenk,
das einerseits Respekt als auch
Dank für die Hingabe der Frau
demonstrieren sollte.
Einfluss der Kirche
Zu Beginn des 13. Jahrhun-
derts hatte die Kirche ihren
Einfluss und ihre Macht stark
erweitert. Von nun an galt nur
noch die kirchliche Trauung,
wer sich ohne den kirchlichen
Segen trauen ließ oder mitein-
ander unter dem selben Dach
wohnte, dem wurden harte
Maßnahmen angedroht. Bei
Mißachtung konnten die Be-
troffenen sogar ihrer Heimat
verwiesen werden.
Erst im 16. Jahrhundert wi-
dersetzte sich Luther gegen
die kirchliche Herrschaft und
sorgte dafür, dass die Trauung
von weltlichen Authoritäten
durchgeführt wurde.
Vom 17. bis zum 18. Jahr-
hundert sorgten Revolutionen
und Modernisierungen für
neue Staatsformen und Welt-
Heiraten imWandel der Zeit
bilder. Ab sofort war es Pries-
tern verboten Brautpaare vor
der standesamtlichen Hoch-
zeit zu trauen.
Moderne Hochzeit
Die erste Zivilhochzeit fand
1792 in Frankreich statt. In
Österreich wurde die Zivil-
ehe mit den Maigesetzen 1868
als „Notzivilehe“ eingeführt.
Dies heißt, dass die Religions-
verschiedenheit kein Hinder-
nis für die Ehe darstellt. Nach
demAnschluss 1938wurde die
obligatorische Zivilehe einge-
führt die auch nach Kriegsen-
Hochzeiten spiegelten immer schon
Vorlieben der Zeit wider. Mo-
mentan besonders beliebt bei Brautpaaren: Ein Liebesschloss mit
Namen und Datum der Hochzeit.
de beibehalten wurde.
Im 20. Jahrhundert wurde
die Hochzeit zunehmend als
ein großes Ereignis im Leben
Der Hochzeitstrend im Jahr 2016:
Romantisch, etwas verspielt
und mit Vintageakzenten, so wie die Hochzeit von Kerstin und Jo-
hannes Schmoller.
Bilder (3):
Claudia Leopold von Standbild
zweier Menschen angesehen
und spätestens jetzt überwog
das Motiv der Heirat aus Liebe
gegenüber der Vernunftehe.