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Dezember 2015

BRAUCHTUM

IM MONDSEELAND

Daniel Winkler ist schon bereit und hat die Jahreszahl auf seiner Kappe bereits dem Lauf am 4.

Jänner 2016 angepaßt.

Alle Bilder: Rule

Die Glöckler bringen

J

a“, sagt Obmann Sepp

Winkler, „ein paar

der ersten Stunde

sind noch mit dabei“.

Er meint aber nicht die Läu-

fer. Die haben längst einer

jüngeren Generation Platz

gemacht. Aber die Jungen

tragen Kappen, die es auch

schon vor 25 Jahren gab. Den

Mond zum Beispiel. Oder

die Burg Wartenfels. Ja, und

auch die Wartenfelskrone hat

schon ein Viertel Jahrhun-

dert auf dem Buckel und ist

mit einer Länge von 2,6 Me-

tern und einer Höhe von 1,8

Meter nach wie vor die größ-

te der insgesamt 17 Kappen.

Wer diese Krone auf dem

Kopf trägt, muss aufpassen,

dass er nirgendwo anstößt.

Jedes Verkehrszeichen und

jede Schneestange kann zu

einem Hindernis werden.

Und wenn die Läufer vorne

und hinten die Augen nicht

offen halten, dann kann

schnell ein Riss im Papier

der Kappe sein. Der Sonne

ist es vor einigen Jahren so

ergangen. Zuerst ist nur das

Papier gerissen, dann hat das

Holzgerüst darunter schlapp

gemacht. Seither lehnt sie als

„Totalschaden“ in der hin-

teren Ecke des Aufbewah-

rungsraumes. „Irgendwann

wird sich jemand erbarmen

und die Sonne entweder re-

novieren, oder gänzlich neu

bauen“, ist Obmann Sepp

Winkler überzeugt. Bis zum

4. Jänner geht sich das aber

ganz sicher nicht aus. Denn

es gibt mehrere Kappen, die

bis dorthin noch in Schwung

gebracht werden müssen.

Grundsätzlich ist zwar je-

der Läufer für seine Kappe

alleine verantwortlich. Aber

wenn´s ums Reparieren geht,

wird schnell einmal zusam-

mengeholfen. „Weil wenn

wir mehrere sind, dann geht

nicht nur die Arbeit schnel-

ler. Es ist auch lustiger“, weiß

Werner Pichler. Im Papier

seines Sterns klafft ein riesi-

ges Loch. Und weil er schon

einmal beim Reparieren ist,

erneuert er auch die elek-

trische Anlage im Inneren

der Kappe. Künftig werden

moderne LED-Lampen für

das Licht sorgen, mit dem

der Werner die Dunkelheit

der kalten Nächte vertreiben

wird. Naja, die Zeit macht

halt auch vor den Glöcklern

nicht halt.

Wenn am

4. Jänner die

Glöckler in

Thalgau laufen,

dann sagen sie

uns, dass wir das

Ärgste überstan-

den haben. Die

Rauhnächte sind

vorbei, die Tage

werden wieder

länger und für

Helligkeit in der

Nacht sorgen

die Glöckler

mit ihren

Lichterkappen.

Nächstes Jahr

übrigens zum

25. Mal.

Auch der Mond hat schon 25 Jahre auf dem Buckel.