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FAHRTWIND

Räuchermännchen ein. Die lau-

ern im Erzgebirge beinahe hin-

ter jeder Kurve in Lebensgröße

und laden dazu ein, gleich die

dahinter liegende Werkstätte zu

besuchen. Dort lassen sich die

Nussknacker- und Männchen-

schnitzer gerne über die Schul-

ter schauen. Noch lieber aber

haben sie es naturgemäß, wenn

man ihnen gleich eine dieser

gar nicht so billigen Figuren

(ab 35 Euro) abkauft. Natürlich

konnten auch wir nicht wider-

stehen, waren aber, wie bei Mo-

torradreisen üblich, platzmäßig

Anreise

Die Anreise bis Pirna in der

Sächsischen Schweiz beträgt

gut 550 Kilometer und kann

komplett in Deutschland

über Hof erfolgen. Wir sind

die etwas motorradfreund-

lichere Variante über den

bayerischen Wald und bei

Waidhaus über die tschechi-

sche Grenze gefahren. Weiter

über Karlsbad und bei Ober-

wiesenthal im Fichtelgebirge

wieder nach Deutschland.

Verkehr

Am Land und in den klei-

neren Städten herrscht we-

nig Verkehr. Die Autofahrer

sind sehr diszipliniert und

halten sich penibel an jede

Geschwindigkeitsbeschrän-

kung, was oft sogar zu un-

erwarteten und abrupten

Bremsmanövern des Vorder-

mannes führen kann.

Straßen

Die Straßen sind in einem

ordentlichen Zustand. Aller-

dings wurde im Juli praktisch

überall saniert und beinahe

nach jeder Kurve stand das

Umleitungsschild. Diese Um-

leitungen waren oft völlig un-

logisch und führten nicht nur

uns hin und wieder ins Nie-

mandsland, sondern auch vie-

le Einheimische. Gute Nerven

sind gefragt.

Unterkünfte

Einfache Pensionen und Gast-

häuser gibt es überall in denen

auch ohne vorherige Anmel-

dung leicht ein Zimmer zu

bekommen ist. Hotels gibt es

in den größeren Städten wie

Pirna oder Dresden. Wer in ei-

ner Burg übernachten möchte,

kann das auf Burg Hohnstein

tun.

Preise

Essen ähnlich teuer wie bei uns

(Pizza € 9,-; Schweine- oder

ähnliche Braten ca. € 12,-). Ge-

tränke sind etwas billiger (eine

Halbe Bier € 3,-). Die Preise

für ein Doppelzimmer liegen

zwischen € 80,- und 110,-).

Land & Leute

Die Leute sind nett, freund-

lich und hilfsbereit. Nach

dem Frühstück wurde uns so-

gar mehrmals ein „Fresspa-

ket“ für die Weiterreise ange-

boten. Die Landschaft ist, bis

auf die Sandsteinberge, nur

leicht hügelig. Die Touren

stellen keine besonderen fah-

rerischen Herausforderungen

an geübte Motorradfahrer.

Wieder einmal ganz überraschend Endstation.

Nicht alle Um-

leitungen führen auch tatsächlich ans Ziel. Auf die Frage, wieso

überall gleichzeitig gebaut wird, antwortete der Bauarbeiter: „Da

müssens unser klugen Politiker fragen ...“.

Und wie geht´s jetzt weiter?

Erinnert das nicht irgendwie

an die Schildbürger?

INFO

etwas eingeschränkt. So ist das

Räuchermännchen, das seither

auf dem Schreibtisch steht, nur

etwa fingerhoch.

Der Kurort Seiffen ist das

Zentrum der erzgebirglerischen

Männchenschnitzerei. Hier lebt

auch das größte Räuchermänn-

chen der Welt in unmittelbarer

Nachbarschaft zum größten

Nussknacker unseres Planeten.

Ansonsten aber scheinen sich

Fuchs und Hase in dieser Regi-

on gute Nacht zu sagen. Viele

Häuser stehen leer, Wirtshäu-

ser sind geschlossen und auch

Wer auch Dresden (links) besuchen will,

sollte sich mindestens einen ganzen Tag dafür Zeit nehmen. Und wer einmal in einer Burg über-

nachten möchte, kann das in Hohnstein tun (rechts).