Background Image
Previous Page  19 / 32 Next Page
Basic version Information
Show Menu
Previous Page 19 / 32 Next Page
Page Background

November 2014

Seite 19

Limnologisches Institut, Mondsee

S

ie heißen Kiesel-, Blau- oder Zieralgen, Strahlen-,

Räder- oder Wimpertierchen sind ganz winzig

und trotzdem unendlich wichtig für das perfekte

Zusammenleben im See. Beim Tag der offenen Tür

des limnologischen Institutes in Mondsee konnten

alle interessierten Besucher nun diese Lebewesen

genauer unter die Lupe, beziehungsweise unters

Mikroskop nehmen.

Am Tag der offenen Tür präsentierte das limnologische Institut in Mondsee seine Forschungsgebiete

Kleine Lebewesen ganz groß

An insgesamt fünf Stationen

wurde Forschung hautnah prä-

sentiert. Das im Jahr 1981 er-

öffnete Institut wurde ab 2008

komplett umgebaut und adap-

tiert. Durch einen Ausbau des

Dachgeschosses wurden im Ge-

bäude Zimmer für zwölf Stu-

denten und zwei Gastforscher

geschaffen. 2012 wurde das

Forschungsinstitut für Limnolo-

gie in die Universität Innsbruck

eingegliedert. Im Fokus der For-

scher stehen, beginnend mit den

Molekülen (Gene und Proteine)

über Organismen und Populati-

onen bis hin zu Gemeinschaften,

dieAnpassungen unter dem Ein-

fluss von Schadstoffbelastungen

und dem Klimawandel. Und

dass der Klimawandel in un-

serer Region bereits angekom-

men ist weiß Dr. Thomas Weis-

se: „Der Mondsee erwärmt sich

um rund 0,1-0,2 Grad pro Jahr-

zehnt, das hört sich nicht viel an

aber im Lauf der Zeit ist es ei-

ne enorme Erwärmung. Wel-

che Auswirkungen diese Erwär-

mung auf die Organismen hat,

das untersuchen wir hier im In-

stitut.“

Auch die Einwirkung der Son-

nenstrahlen auf die mikrosko-

pisch kleinen Wimpertierchen

werden beispielsweise unter-

sucht. Denn sie haben die unter-

schiedlichsten Methoden entwi-

ckelt, um der gefährlichen UV-

Strahlung zu entkommen. Das

reicht von einem „eingebautem

Sonnenschirm“, einer eigenen

„Sonnencreme“ oder dem Ver-

stecken unten am Seeboden. Ne-

ben den ganz kleinen Lebewe-

sen werden auch größere Tie-

re wie Fische nicht außer acht

gelassen. So werden zum Bei-

spiel mittels einer besonders

empfindlichen Sonarmesstech-

nik Fischbestände und ihre Ver-

mehrung untersucht. Und auch

der jährliche Fischbesatz durch

die Fischer wird wissenschaft-

lich dokumentiert und kritisch

hinterfragt.

Früh übt sich

wer einmal ein großer Forscher werden möchte. Die-

ser kleine Besucher war ganz fasziniert von dem Leben unterm Mi-

kroskop.

Das limnologische Institut am Mondsee

präsentierte sich Mitte Oktober den interessierten Besuchern und zeigte dabei die Bandbreite der

heimischen Forschung im Bereich der Biologie von Seen.

Alle Bilder: Rule

Perfekter Standort:

Das Institut befindet sich direkt am Mondseeufer,

ideal um mit dem Boot zur Probennahme zu fahren.