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Eine Stimme für
und eine Schwim
für den Teich
Gesucht wurde die schönste Teekanne.
Hand auf´s Herz. Wer hätte
bei diesem Angebot jetzt nicht die Qual der Wahl?
graze“. Für mich, als Mensch
der kein musikalisches Talent
mit sich herumtragen darf, ist
es schlichtweg unbegreiflich,
wie man aus einem Stück
Ton mit ein paar Löchern die
schönsten Melodien der Welt
zaubern kann. Dass man aus
den Krügen, die der Herr am
Stand daneben anbietet, gerne
sein Bier trinken möchte, das
kann ich sofort verstehen. Na-
ja, meine Talente liegen halt
wo anders ...
Die mächtigen Blumentöpfe
an einem anderen Stand wür-
den mir auch gefallen. Mir
fällt aber im Augenblick kein
Platz in der Wohnung ein, wo
ich sie hinstellen könnte. Und
wenn ich ganz ehrlich bin. Mit
fast 200 Euro sind sie mir auch
zu teuer. Bei den Schwimmfi-
guren für den Teich werde ich
N
a super. Da steh ich jetzt
und habe keine Ahnung wie
ich mich entscheiden soll. Ich
schwanke zwischen Froschkö-
nig und Schildkröte. Aber wenn
ich mir das Bügeleisen so an-
sehe ... oder soll ich mich viel-
leicht doch für eine einfache und
klassische Form entscheiden. Da
kommt mir ein Gedanke. Ich dre-
he mich um und frage gleich am
Stand hinter mir die hübsche Ke-
ramikerin, welche Teekanne von
ihr ist. Sie zeigt mir zwei Fin-
ger und ich wähle die Nummer
zwei zur schönsten Teekanne des
Mondseer Töpfermarktes. Dass
der Keramiker gleich am Stand
daneben sich die Bemerkung „ty-
pisch männliche Entscheidung“
nicht verkneifen kann, stört mich
wenig. Weil in Wirklichkeit hat
mir eh die Teekanne in Form ei-
nes Ufos am besten gefallen.
Ob die Nummer zwei tatsäch-
lich gewonnen hat, weiß ich
jetzt gar nicht. Ist auch egal,
weil jede der Kannen hat sich in
Wirklichkeit den Preis verdient.
Fantasievoll und schön, bunt
und alltagstauglich war jede der
Teekannen. So wie alle ande-
ren Sache auch, die bei diesem
Töpfermarkt alljährlich zu sehen
sind. Die Bandbreite ist groß und
reicht vom kleinen Tonmänn-
chen als Mobile bis hin zum
kompletten Geschirrset für den
Sonntagstisch. Da krabbeln tö-
nerne Hirschkäfer über den Platz
vor der Basilika und die bei-
den Mädchen am Stand mit den
Ocarinas scheinen endlos Luft
zu haben und sorgen permanent
für die Hintergrundmusik. Von
„Hänschen klein“ bis „Amazing
Keramiker und Töpfer tauchten
das Mondseer Ortszentrum
in ein buntes Farbenmeer
D
urchgestylt bis ins Detail.
Diese japanische Touristin beweist gren-
zenlosen Geschmack und hat sich für den Besuch des Töpfermarktes
den passenden Schirm besorgt, der in diesem Fall vor zu viel Sonne
schützt.
Reportage aus dem Mondseeland
November 2014