

Vorgestellt
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ageln Sie mich jetzt nicht fest. Ich weiß wirklich nicht mehr,
wo es war. Was ich aber ganz sicher weiß: Frank Sinatra war
vor uns da und hat mit seinem Programm schon begonnen.
Er sang gerade „New York, New York“ als wir dazu kamen
und unseren Augen (und vor allem Ohren!) nicht zu trauen
glaubten. Weil dass Frankyboy an diesem Abend auch kom-
men würde, hat uns der Gastgeber nicht verraten ...
... Weil es gar nicht der Frank Sinatra war. Was uns allerdings
erst auf den siebenten oder achten Blick aufgefallen ist. Auf
der Bühne stand Karl (Charly) Riegler und
imitierte den großen amerikanischen Enter-
tainer auf verblüffende Weise. Aber Frank Sinatra blieb an diesem Abend nicht allein. Ray Charles
und Peter Alexander kamen dazu, Bill Haley rockte, dass die Fetzen flogen. Und ich bin mir jetzt
nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass es schließlich Udo Jürgens mit seinem „griechischen Wein“
war, der wieder halbwegs für Beruhigung im Publikum sorgte.
Was ich damit sagen will? Charly Riegler ist ein Tausendsassa, dessen ganz großes Hobby die Mu-
sik ist. Das ist nur die eine Seite ...
... auf der anderen Seite hat Charly Riegler vor gut 20 Jahren den Bauernherbst aus der Taufe geho-
ben. Das kam so: Riegler ist beruflich ein gelernter Tourismusexperte. Er war Direktor in verschie-
denen Hotels, hat in Robinson Clubs in ganz Europa für die Unterhaltung der Gäste gesorgt und war
insgesamt ziemlich umtriebig. Bis sein ältester Sohn zur Schule musste. Das passt jetzt nicht so gut
zum bunten Leben eines Touristikers und so haben sich die Rieglers nach einer neuen Heimat um-
gesehen. Neumarkt hat ihnen gefallen und bei der Salzburger Land Tourismus GmbH wurde gera-
de ein Regionalbetreuer für den Flachgau gesucht. Wenn das kein Wink des Schicksals ist?
Dann kam noch etwas dazu. In Neumarkt wurde schon das Ruperti-„Markt“fest (war ja noch kei-
ne Stadt) gefeiert. Für die damalige Zeit ein völlig einzigartiges Fest, zu dem die Menschen aus
nah und fern strömten. Für Charly Riegler einAnstoß, eine schon lange schlummernde Idee in die
Tat umzusetzen. „Das Törggelen in Südtirol war so etwas wie ein Vorbild für mich. Da zieht ei-
ne ganze Region an einem Strang und bietet ihren Gästen etwas ganz besonderes“, erinnert sich
Charly Riegler und hat damit begonnen, am Bauernherbst zu feilen. Inzwischen ist daraus im
ganzen Salzburger Land so etwas wie eine fünfte Jahreszeit geworden. Mit hunderten Veranstal-
tungen und hundertausenden Besuchern.
Seit zwei Jahren ist Charly Riegler als Tourismusfachmann in Pension. Nicht aber als Musiker.
Und wenn sie demnächst glauben, Frank Sintara zu hören: Schauen Sie genau hin. Es ist wahr-
scheinlich Charly Riegler ...
Rupert Lenzenweger
In Salzburg
Am Salzburger Hauptbahnhof wird das Bahnhofsrestaurant
wieder eröffnet, nachdem es Jahre davor bei einem Bomben-
angriff im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört worden war.
Paul Ausserleitner gewinnt das Zistelspringen mit einem neuen
Schanzenrekord von 55 Meter. Mehr als 10.000 Zuschauer
jubeln ihm zu.
Das Augustiner Bräustübl in Mülln wird wieder der österreichi-
schen Verwaltung übergeben, nachdem es nach dem Krieg als
jüdisches Flüchtlingslager gedient hatte. Am ersten Abend nach
der Wiedereröffnung werden 2.056 Liter Bier ausgeschenkt.
Josef Klaus wird Landeshauptmann.
In Salzburg findet die letzte Hinrichtung durch den Strang statt.
Im Flachgau
Die Gemeinde Mattsee kauft das Schloss Mattsee.
Der SV Bürmoos qualifiziert sich als einziger Flachgauer
Fußballclub für die neugeschaffene Tauernliga.
In Obertrum wird der Film „der Seelenbräu“ mit
vielen Statisten aus dem Ort gedreht. Das Buch dazu hat
Karl Zuckmayer in Henndorf geschrieben.
Die Lokalbahn zwischen Oberndorf und Salzburg wird
elektrifiziert.
Der ATSV Mattighofen wird Letzter in der Fußball-
Landesklasse und verlässt daraufhin den Salzburger
Fußballverband.
Der SV Straßwalchen wird gegründet.
Was war 1949 sonst noch los?
Karl Riegler
als Volksschüler im Alter
von acht Jahren.
Bilder: privat
Eine Mozarttorte
gab´s zum 20-jährigen Dienstju-
biläum bei der SLT von der Region Wolfgangsee.
N
Karl (Charly)
Riegler
Neumarkt
26. Februar 1949
Geboren wurden sonst noch:
Fritz Ammerhauser, Bürgermeister von St. Georgen; Josef Haberl, ehemaliger Bürgermeister von
Seekirchen; JohannWeyringer, Künstler in Neumarkt; Johann Strasser, Bürgermeister von Eugendorf; Walter Lechner, Autorennfah-
rer und Rennstallbesitzer; David Zwilling, ehemaliger Skirennläufer und Josef Lehenauer, Pfarrer von Eugendorf.