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Zwei Bronzefiguren

auf dem Stadtplatz

von Brescello erin-

nern an Don Camillo

und Peppone.

Zwei Spaßvögel

las-

sen es sich nicht neh-

men, die Besucher in

Brescello als Don Ca-

millo und Peppone zu

empfangen. Da darf

ein Erinnerungsfoto

natürlich nicht fehlen

(Bild links).

Bilder: Rule

Brescello wurde deshalb als Drehort genommen, weil der Hauptplatz für eine italieni-

sche Kleinstadt auffallend groß ist, zudem von einer breiten Straße in zwei Teile geteilt

wird und Kirche und Gemeindeamt in unmittelbarer Nähe zueinander sind. Das mach-

te die Umbauarbeiten zwischen den Szenen einfach. Der Vorbau an der Kirche wurde

extra für die Filme errichtet und blieb dann stehen.

lichkeit Brescello. Das liegt am

Po, ziemlich genau zwischen

Parma und Mantua und Don

Camillo und Peppone sind hier

nach wie vor allgegenwärtig.

Als Bronzefiguren grüßen sie

am Stadtplatz die Besucher

und wer Glück hat, trifft so-

gar jene zwei Spaßvögel, die

als Don Camillo und Peppo-

ne verkleidet unterwegs sind

und sich gerne mit Besuchern

der Stadt fotografieren lassen.

Da sind wir ihnen in unseren

Motorradjacken und den Stie-

feln gerade recht gekommen.

Als Fotomotiv musste das alte

Moto Guzzi-Beiwagengespann

aus dem Jahr 1938 herhalten.

Damit ist Peppone durch den

Film gerattert. Heute ist es ein

öltropfendes Erinnerungsstück

an fünf Filme, die nicht nur

Brescello, sondern auch die

beiden Schauspieler Gino Cer-

vi und Fernandel weltberühmt

gemacht haben.

Wir parkten unsere Motorräder

nicht auf dem Stadtplatz bei der

Guzzi, sondern eine Gasse wei-

ter, beim Don Camillo-Muse-

um. Gleich neben einem Panzer

stellten wir die Motoren ab.

Der Panzer erinnert an den Film

„Die große Schlacht des Don

Camillo“, der genau vor 60

Jahren gedreht wurde. Von hier

sind es bis zum Museum nur

wenige Schritte. Was die Be-

sucher dort erwartet, sind vie-

le Fotos von den Dreharbeiten,

alte Filmplakate und der riesi-

ge Projektor, mit dem erstmals

ein Don Camillo und Peppone-

Film gezeigt wurde. Dazu Re-

quisiten wie Fahrräder, Peppo-

nes Schreibmaschine, Gewehre

oder die Originalkostüme.

Obwohl meiner Erinnerung

nach jeden Samstag Nachmit-

tag in Omas Fernseher ein Don

Camillo-Film lief, wurden zwi-

schen 1952 und 1965 nur fünf

Filme gedreht. 1971 sollte mit

„Don Camillo und das rothaa-

rige Mädchen“ ein sechster

entstehen. Aber Fernandel starb

68-jährig während der Drehar-

beiten an Lungenkrebs. Als mit

GastoneMoschin ein neuer Don

Camillo gefunden war, weiger-

te sich Gino Cervi

noch einmal in die

Rolle des Peppones

zu schlüpfen.

Wie beliebt Don

Camillo und Pep-

pone weltweit wa-

ren, erzählt Autor

Giovannino Gua-

reschi im Vorwort

zu Don Camillo

und seine Herde:

Nach demgroßen

Po-Hochwasser

von 1951 ha-

be er aus dem

Ausland Pa-

kete mit De-

cken

und

Kleidern „für

Don Camil-

los und Pep-

pones Leute“

bekommen.

Rupert

Lenzenweger