Im nordöstlichen Landesinneren
treffen wir immer wieder auf die
Gleise der Lokalbahn. Zug haben wir aber keinen gese
hen.
Wenn der Vater mit dem Sohne:
Anstoßen auf eine gelungene Rei-
se in einem Café im Bergdörferl Tiana.
Schluchten und herrliche Ser-
pentinen hinauf zu den Berg-
dörfern haben uns praktisch al-
leine gehört. Nur hin und wie-
der kamen uns Wohnmobile
mit Schweizer Nummerntafeln
und deutsche Motorradfahrer
unter, die die breiten Straßen
mit dem griffigen Asphalt vor
allem dazu nutzten, um kräftig
Gas zu geben. Zwar herrscht
auf der ganzen Insel eine 90-
Stundenkilometer-Geschwin-
digkeitsbeschränkung.
Aber
daran halten sich nicht einmal
die Carabiniere.
Wir wollten noch weiter ins
Land eindringen und wähl-
ten dazu die alten Straßen, die
oft fast parallel zu den neuen
verlaufen. Aber wesentlich
kurviger sind und oft durch
Weinberge führen. Da war an
diesen Tagen viel los. Weinle-
se war angesagt. Dazu fahren
die Händler mit ihren kleinen
Lastwagen durchs Land. Aus-
gestattet mit einer Waage wird
dann das Geschäft direkt an Ort
und Stelle gemacht. In Steigen
geschlichtet, wechseln die saf-
tigen Trauben noch am Wein-
berg den Besitzer.
Ob das mit den Oliven auch
so funktioniert, haben wir nicht
erfahren. Sie aber sind gemein-
sam mit der Rinde der Kork-
eichen ein weiteres Standbein
der Landwirtschaft. Von den
Weinbauern wurden wir immer
und überall freundlich emp-
fangen. Wo immer wir stehen
blieben gab´s ein paar Trauben
zum Kosten und einen anerken-
nenden Klapps auf die Schulter.
Wofür auch immer. Weniger
Freude hatte da mit uns ein
Schäferhund, der seine Herde
genau auf der Straße vor sich
hertrieb, die uns nach Orgoslo
bringen sollte. Während die
Schafe unseren beiden Motor-
So werden Geschäfte gemacht.
Die Bauern verkaufen die Weintrau-
ben steigerlweise direkt am Fusse des Weinberges an die Händler.
Noch ein Wahrzeichen:
Der „Roccia dell´Elefante“ bei Sedini.
Die auf Hausmauern gemalten Geschichten
haben Orgosolo zum
bekanntesten Gebirgsdorf Sardiniens gemacht.
rädern langsam aber doch recht
willig Platz machten, hatte der
Hund gar kein Verständnis für
die Störung. Fauchend und kläf-
fend betrachtete er die zwei Mo-
torräder und uns drauf einfach
nur als völlig unwillkommene
Eindringlinge in seine Welt.
Ob auch die Geschichte
über einen Hirtenhund auf ei-
ner Hausmauer vor Orgosolo
zu lesen ist, können wir jetzt
nicht sagen. Das Schicksal der
Hirten selbst, die stets mit ihrer
schlechten sozialen Stellung
und mit der Gefahr drohender
Arbeitslosigkeit leben mussten,
ist aber mehrfach auf
großflächigen
Ge-
mälden dargestellt.