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arum frieren Spitzenköche nie? Sie haben Hauben. Ja, ich weiß,

dieser Schmäh hat längst einen langen weißen Bart und ist mindes-

tens so alt, wie die Tradition, dass die begehrtesten Kochhauben von

Gault Millau vergeben werden. Und das ist immerhin seit 1969 in

Frankreich und seit 1980 in Österreich.

E

manuel Weyringer vom gleichna-

migen Spitzenrestaurant in Henn-

dorf braucht nicht zu frieren. Nicht nur, weil er neuerdings drei Gault Millau-Hauben hat und

sich damit auf den Olymp der heimischen Köche gekocht hat. Emanuel Weyringer friert auch

deshalb nicht, weil er täglich rund 17 Stunden hart arbeitet und die meiste Zeit davon in der

Küche steht.

Drei-Hauben-Koch. Das flößt jeden, der hin und wieder selbst gerne in der eigenen Küche den

Kochlöffel schwingt, gehörig Respekt ein. Was isst so ein Könner selbst? Was denkt er sich,

wenn er privat bei jemand zum Essen eingeladen ist? Und überhaupt: Was ist die Lieblings-

speise eines Mannes, der die Geschmäcker aller Gewürze der Welt kennt, mit sämtlichen exo-

tischen Kräutern hantiert und beinahe täglich einzigartige Menüs erfindet?

Für Emanuel Weyringer ist Kochen Kunst. „Das Handwerkliche“, sagt er, „kann jeder Koch.

Das kannst erlernen.“ Kunst? Kommt das vielleicht auch irgendwo von seinem Vater, dem

bekannten Maler Hans Weyringer? „Mit Sicherheit. So wie mein Vater mit seinen Farben

jongliert, wie er seine Bilder und Skulpturen anrichtet, genauso agiere ich in der Küche,“

lacht Emanuel Weyringer. Die Ideen und Inspirationen kommen immer und überall: „Es kann

schon passieren, dass ich einen Blumenstock sehe und der löst dann in meinem Kopf sofort

Ideen für ein neues Gericht aus.“

Ja gut, aber drei Hauben kommen halt jetzt doch nicht nur von Ideen, die von irgendwel-

chen Blumenstöcken ausgelöst werden? „Natürlich nicht“, sagt Emanuel. „Die dritte Haube

haben wir jetzt bekommen, weil wir konsequent unseren Weg gegangen sind. Und ich sage

jetzt ganz bewusst ,wir

,

, weil ich alleine die Haube nie bekommen hätte. Drei Hauben sind

der Erfolg des gesamten Teams“, sagt Weyringer und verabschiedet sich in die Küche. Aber

ganz sicher nicht, weil ihm kalt wäre ...

Ps, und ach ja: Emanuel Weyringer freut sich über jede Essenseinladung von Freunden.

Wenn es dann auch noch Hausmannskost gibt, ist sein Geschmack getroffen. Eines seiner

Lieblingsgerichte ist ein Kichererbseneintopf. Mit viel Rosmarin und ganz fetter Wurst. So

wie ihn die Italiener servieren. Rupert Lenzenweger

Vorgestellt

Seite 16

In Salzburg

Papst Paul VI. bestätigt die Wahl von Karl Berg zum

Salzburger Erzbischof.

Im Katschbergtunnel auf der A 10 erfolgte der Durchschlag.

In Bischofshofen wird das modernste ARBÖ-Prüfzentrum

seiner Bestimmung übergeben.

Herbert von Karajan erhält die Ehrenbürgerschaft der Stadt

Berlin.

Monika Kaserer gewinnt ihr erstes Weltcup-Rennen in

Grindlwald.

Auf der Murtalbahn wird zwischen Tamsweg und Mauterndorf

der Personenverkehr aufgelassen.

Die Ursulinenkirche wird wegen Einsturzgefahr gesperrt.

Im Flachgau

Der Filmregisseur Axel Corti übersiedelt nach Arnsdorf

bei Lamprechtshausen.

Das Ibmer Moor an der nördlichen Landesgrenze wird

zum Naturschutzgebiet erklärt.

Andreas Radauer wird Pfarrer von Seekirchen.

In der Bahnstation Ederbauer bei Straßwalchen ereignet

sich ein schweres Zugunglück.

Elixhausen wird das Gemeindewappen verliehen. Es

zeigt ein Kloster und eine Äbtissin.

Der Maschinenring Flachgau wird in Seekirchen gegründet.

Der Reinhalteverband Fuschlsee-Thalgau wird

gegründet.

Was war 1973 sonst noch los?

Kochen war schon immer seine Leiden-

schaft:

der zehnjährige Emanuel.

Spitzenkoch Emanuel Weyringer:

„Drei Hauben

sind der Verdienst des ganzen Teams.”

Bilder (2): privat

W

Emanuel

Weyringer

Henndorf

21. Oktober 1973

Geboren wurden sonst noch:

Claudia Riegler, Snowboarderin; Thomas Hickersberger, Fußballer; Heidi Klum, Model; Moni-

ca Seles, ehemalige Tennisspielerin, Jan Ulrich, ehemaliger Radprofi und Bernd Schneider, ehemaliger deutscher Fußballnational-

mannschaftsspieler.