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Oktober 2015

Seite 12

Das etwas andere Interview

Dezember 2015

BRAUCHTUM

AUS DEM MONDSEELAND

Daniel Winkler ist schon bereit und hat die Jahreszahl auf seiner Kappe bereits dem Lauf am 4.

Jänner 2016 angepaßt.

Alle Bilder: Rule

Die Glöckler bringen

J

a“, sagt Obmann Sepp

Winkler, „ein paar der

ersten Stunde sind noch

mit dabei“. Er meint aber

nicht die Läufer. Die haben

längst einer jüngeren Gene-

ration Platz gemacht. Aber

die Jungen tragen Kappen,

die es auch schon vor 25 Jah-

ren gab. Den Mond zum Bei-

spiel. Oder die Burg Warten-

fels. Ja, und auch dieWarten-

felskrone hat schon ein Vier-

tel Jahrhundert auf dem Bu-

ckel und ist mit einer Län-

ge von 2,6 Metern und einer

Höhe von 1,8 Meter nach wie

vor die größte der insgesamt

17 Kappen. Wer diese Kro-

ne auf dem Kopf trägt, muss

aufpassen, dass er nirgend-

wo anstößt. Jedes Verkehrs-

zeichen und jede Schneestan-

ge kann zu einem Hindernis

werden. Und wenn die Läu-

fer vorne und hinten die Au-

gen nicht offen halten, dann

kann schnell ein Riss im Pa-

pier der Kappe sein. Der Son-

ne ist es vor einigen Jahren so

ergangen. Zuerst ist nur das

Papier gerissen, dann hat das

Holzgerüst darunter schlapp

gemacht. Seither lehnt sie als

„Totalschaden“ in der hin-

teren Ecke des Aufbewah-

rungsraumes. „Irgendwann

wird sich jemand erbarmen

und die Sonne entweder re-

novieren, oder gänzlich neu

bauen“, ist Obmann Sepp

Winkler überzeugt. Bis zum

4. Jänner geht sich das aber

ganz sicher nicht aus. Denn

es gibt mehrere Kappen, die

bis dorthin noch in Schwung

gebracht werden müssen.

Grundsätzlich ist zwar je-

der Läufer für seine Kappe

alleine verantwortlich. Aber

wenn´s ums Reparieren geht,

wird schnell einmal zusam-

mengeholfen. „Weil wenn

wir mehrere sind, dann geht

nicht nur die Arbeit schnel-

ler. Es ist auch lustiger“, weiß

Werner Pichler. Im Papier

seines Sterns klafft ein riesi-

ges Loch. Und weil er schon

einmal beim Reparieren ist,

erneuert er auch die elektri-

sche Anlage im Inneren der

Kappe. Künftig werden mo-

derne LED-Lampen für das

Licht sorgen, mit dem der

Werner die Dunkelheit der

kalten Nächte vertreiben

wird. Naja, die Zeit macht

halt auch vor den Glöcklern

nicht halt.

Mag sich auch die Technik

Wenn am

4. Jänner die

Glöckler in

Thalgau laufen,

dann sagen sie

uns, dass wir das

Ärgste überstan-

den haben. Die

Rauhnächte sind

vorbei, die Tage

werden wieder

länger und für

Helligkeit in der

Nacht sorgen

die Glöckler

mit ihren

Lichterkappen.

Nächstes Jahr

übrigens zum

25. Mal.

Auch der Mond hat schon 25 Jahre auf dem Buckel.