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Die Südtiroler Weinstraße führt von Nals über Bozen bis Salurn.

Das sind rund 50 Kilometer quer

durch die Weingärten.

Bilder: Bernadette Lenzenweger

W

ie er wirklich heißt, weiß ich nicht mehr. Für meine Erinnerung habe ich

ihn Heinrich getauft. Nach meinem Großvater. Weil der kam nämlich

auch aus Südtirol. Und er hat auch den gleichen Schurz bei der Arbeit getra-

gen. Aus grober, blauer Baumwolle und über dem Bauch mit vielen ausge-

besserten Löchern.

Mein Großvater stammte aus

Bozen. Der andere Heinrich

wohnt auch nur ein paar Kilo-

meter von Bozen entfernt. In

Tramin. Kennen gelernt haben

wir ihn, als wir seinen Obst-

garten mitten im Ort bewun-

dert haben. Äpfel und Birnen,

Zwetschken und Pfirsiche. Al-

lesamt zwar noch nicht ganz

reif aber schon so schwer, dass

sich die Äste bogen. Heinrich

hatte sichtlich seine Freude an

unserer Bewunderung für sein

Obst. „Aber Obst ist nur dann

etwas wert, wenn man daraus

auch etwas macht“, sagte uns

der Heinrich: „Das ist so wie

mit dem Wein“. Und schon

stand eine Flasche tiefroter

Traubensaft auf dem kleinen

Tisch vor dem Haus und drei

dickwandige Gläser auch. Un-

verkennbar: wir mussten kos-

ten. Den Hinweis, dass wir mit

dem Motorrad da sind, ließ

Heinrich nicht gelten: „Nur

kosten, nicht saufen.“

Tramin liegt im Herzen der

Südtiroler Weinstraße. Die ist

rund 50 Kilometer lang und

reicht von Nals über Bozen bis

Salurn. 85 Prozent des Südtiro-

ler Weins kommen von hier und

weit mehr als die Hälfte davon

sind kräftige Rotweine, die

jeden Weinliebhaber in Verzü-

cken versetzen. Edelvernatsch

und Blauburgunder, Merlot

und Rosenmuskateller. Hein-

rich hat uns einen Wein kosten

lassen, der seinen Ort bekannt

gemacht hat, obwohl er gera-

de einmal nur ein paar hundert

Einwohner hat: Tramin gilt als

Heinrichs Freude

am eigenen Wein

An- und Abreise

Eilige können über die

Autobahn fahren und

sind in knapp vier Stun-

den in Bozen. Wer Zeit

hat, kann so wie wir über

den Großglockner, Sillian

und Cortina d`Ampezzo

anreisen.

Reisezeit

Ideal ist Vor- oder Nach-

saison. Zur Hauptsaison

wird ganz Südtirol von

den Touristen gestürmt.

Vor allem Busse sind

unterwegs und machen

damit auch das Motor-

radfahren zur Qual.

Essen und Unterkunft

Südtiroler Essen und

Trinken. Was soll man

dazu noch sagen? Un-

terkünfte gibt es in allen

Preislagen. In der Haupt-

saison kann es zu einem

Engpass kommen.

Wo man mehr erfährt:

www.suedtiroler-wein-

strasse.it

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