Oktober 2016
Seite 31
Reiselust
Der Obmann geht mit gutem Beispiel voran:
In 47 Tagen hat Josef Guggenberger in mehreren Etap-
pen den Europäischen Pilgerweg VIA NOVA zwischen Regensburg, Prìbram, Passau und St. Wolf-
gang alleine, und natürlich zu Fuß, bewältigt. Im Bild mit Blick auf Kloster Weltenburg an der Do-
nauschleife in Kelheim/Regensburg.
Bild: Via Nova
Nach zehn Jahren ist die Wegentwicklung der Via Nova abgeschlossen
Nicht immer zieht´s den Wanderer
des Bieres wegen nach Weltenburg
W
er sich für Bier interessiert, wird irgendwann auch einmal im Kloster
Weltenburg landen. Hier, rund 15 Kilometer vor Regensburg, befindet
sich die älteste Klosterbrauerei der Welt. Aber nicht alle zieht´s des Bieres
wegen nach Weltenburg.
D
as Ziel ist erreicht“, hat
kürzlich Berndorfs Bür-
germeister Josef Guggenber-
ger in seiner Funktion als Ob-
mann des europäischen Pilger-
weges Via Nova in seine Hei-
mat gemeldet. Dabei saß er auf
dem 80 Meter hohen Felsen ge-
genüber dem Kloster Welten-
burg. Zu seinen Füssen die Do-
nau, die sich in diesem Bereich
durch enge Felsen zwängt, die
sich über fantasiereiche Namen
freuen dürfen. „Die drei feind-
lichen Brüder“ gibt es hier, eine
„versteinerte Jungfrau“ und ein
„Bayrischer Löwe“ sind dabei,
aber auch „Peter und Paul“ und
bevor es für die Donau wieder
ruhiger und breiter wird, muss
sie auch noch „Napoleons Kof-
fer“ passieren.
Für Josef Guggenberger war
dieser Felsen Ziel einer insge-
samt 47tägigen Wanderung, bei
der er in mehreren Etappen Tei-
le des Via Nova-Pilgerweg ab-
gegangen ist. Der führt von St.
Wolfgang bis nach Tschechien,
wo in Pribram, dem „Maria
Zell Böhmens“, das Ziel ist.
Das sind gut 600 Kilometer.
„Mit dem Erreichen der Stadt
Regensburg und dem Abzwei-
ger ins Tschechische nach Prib-
ram, 60 Kilometer südlich von
Prag, ist die Wegentwicklung
des Via Nova-Pilgerweges vor-
erst abgeschlossen“, weiß Bet-
ra Altendorf, Geschäftsführerin
des Via Nova-Vereines.
Vom Kloster Weltenburg
starten Ende des sieben-
ten Jahrhunderts der Heilige
Rupert und rund 200 Jahre spä-
ter der Heilige Wolfgang mit
dem Schiff Donau abwärts um
geeignete Orte für Klostergrün-
dungen zu finden. Der Heilige
Rupert kam so über Umwegen
nach Seekirchen und Salzburg.
Der Heilige Wolfgang kam
schließlich an dem nach ihm
benannten Ort am Abersee.
Die Verantwortlichen des
Vereines, dem alle Gemein-
den entlang des Pilgerweges
angehören, wollen sich in den
nächsten Jahren darauf kon-
zentrieren, einerseits die Qua-
lität der Beschilderung und der
Infrastruktur zu stabilisieren
und andererseits durch die Ent-
wicklung von digital nutzbaren
Angeboten die Via Nova den
Erfordernissen der Zeit anzu-
passen.
F
ehlt jetzt eigentlich nur
mehr ein Hinweis: Im Klos-
ter Weltenburg wird seit dem
Jahr 1050 Bier gebraut und
auch heute wird diese Tradition
hoch gehalten. Es ist jetzt zwar
nicht überliefert, kann aber als
gesichert angenommen wer-
den, dass sich auch Josef Gug-
genberger am Ziel seiner Pil-
gerreise dieses Bier nicht ent-
gehen ließ.