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die richtigen Bestäuber unter-
wegs sind. Und da gefräßige
Insekten vor allem tagsüber
hungrig sind, fahren Pflanzen
am frühen Morgen ihr Vertei-
digungsprogramm hoch.
Kohlgewächse etwa pro-
duzieren zur Verteidigung
Glucosinolate. Die Stoffe
sind für den scharf-bitteren
Geschmack der Pflanzen
verantwortlich und auch me-
dizinisch relevant. Sie ver-
hindern die Vermehrung von
Viren, töten Bakterien, die
Atemwegserkrankungen und
Harnwegsinfektionen aus-
lösen und zeigten sich bei
Mäusen auch effektiv gegen
aggressive
Tumorstamm-
zellen. Sulforaphan ist hier
besonders vielversprechend.
Da die Produktion solcher
sekundärer
Pflanzenstoffe
Ressourcen kostet, stellt die
Pflanze sie nur tagsüber in
größeren Mengen her. Nachts
wird nicht „gearbeitet“, das
spart Energie.
Eigentlich müsste in jeden
Kühlschrank eine Zeitschalt-
uhr eingebaut werden, die
regelmäßig das Licht an- und
ausschaltet.
Die Wissenschaftler haben
das Experiment später mit
Eisbergsalat, Spinat, Zuc-
chini, Süßkartoffel, und Ka-
rotten wiederholt. Auch in
diesem Gemüse wurde die
Konzentration der Abwehr-
stoffe durch den Licht-Dun-
kel-Rhythmus gesteuert.
Höchstwahrscheinlich rei-
chern sich auch andere wich-
tige Nährstoffe und wertvolle
Inhaltstoffe abhängig von
der Tageszeit in Obst und
Gemüse an. Wer also das
Gesündeste aus seinem Ge-
müse herausholen will, sollte
es lieber einem Hell-Dunkel
Zyklus aussetzen, statt es in
den dunklen Kühlschrank zu
sperren.
Wieso es im Kühlschrank
manchmal hell werden sollte
Schon seit langem beschäf-
tigen sich Biologen und Me-
diziner mit dem Einfluss der
Jahreszeiten und Tageszeiten
auf die seelischen und körper-
lichen Befindlichkeiten beim
Menschen. Der regelmäßige
Grundrhythmus der Natur im
Wechsel von Warm auf Kalt,
von Hell zu Dunkel, von
Trocken und Feucht, das al-
les bereitet dem Organismus
lebensnotwendigen Stress.
Das innere Bestreben nach
Gleichgewicht und Ausgegli-
chenheit wird massiv gestört
und der Körper muss darauf
reagieren: Hormonhaushalt,
Blutdruck,
Hautdurchblu-
tung, Schlaf, Wachstum, Im-
munsystem, Körpertempe-
ratur und natürlich auch die
Sterblichkeit verändern sich
signifikant in Abhängigkeit
zu jahreszeitlichen Umwelt-
einflüssen.
Amerikanische
Wissen-
schaftler haben jetzt heraus-
gefunden, dass diese zeitli-
chen Rhythmen bei Pflanzen
auch noch nach der Ernte
beibehalten werden können.
Wenn die Lichtverhältnisse
stimmen, tickt die innere Uhr
weiter. „Obst und Gemüse
können selbst nach der Ernte
noch auf Lichtsignale reagie-
ren und ihren Stoffwechsel
so verändern, dass das einen
Einfluss auf den Nährwert
und die Insektenresistenz
hat“, erklärt Janet Braam,
eine Autorin einer aktuellen
amerikanischen Studie.
Dabei ist es ja bereits lange
bekannt, dass Pflanzen ihre
innere Uhr mit äußeren Zeit-
gebern synchronisieren. Das
hilft den Pflanzen dabei, zur
richtigen Zeit das Richtige zu
tun. Die Photosynthese-Appa-
rate stehen bereits vor Sonnen-
aufgang bereit und erwarten
die ersten Lichtstrahlen. Die
Blüten öffnen sich erst, wenn
November 2015
NEUMARKT
24. November
Cäciliakonzert.
Festsaal, 20
Uhr.
NUSSDORF
31. Oktober
Halloweenparty
mit Übernach-
tung. Jugendzentrum, 17 Uhr.
1. November
Halloweenparty.
Juz, 17 Uhr.
OBERNDORF
28./29. Oktober
Simonimarkt,
Stadtgebiet.
7. November
Allerheiligen Lagerfeuer.
Pfad-
finderheim, 17 Uhr.
21. November
Cäciliamesse.
Pfarrkirche, 19.
OBERTRUM
30. Oktober
Joesi Prokopetz.
Vorletzte Wor-
te. Bierkabarett, 20 Uhr.
27. November
Herbert Steinböck und Tho-
mas Strobl.
Tralala. Bierkaba-
rett, 20 Uhr.
Wenn Frauen fragen ...
... heißt das neue Programm
von Edi Jäger, bei dem Texte
von Horst Schroth im Mittel-
punkt stehen. Am 21. November
erklärt uns Edi Jäger im Email-
werk von Seekirchen alles über
die Fragen der Frauen.
Verarzten kann ich mich selber
Unsere Ärzteschaft pendelt zwischen Kongressen, Karibik und
Burnout (wo immer das auch liegt) hin und her, im Wartezimmer
stapeln sich die Unglücklichen, warten tagelang auf Termine,
Befunde und den erlösenden Satz: „Der Nächste, bitte!“ Die Be-
handlung der Wehwehchen zerrt an den Nerven, noch bevor man
behandelt wird. Wer lässt sich also gerne verarzten? Norbert Peter
und Ronny Tekal legen sich mit 100 Prozent für den Patienten ins
Zeug. Nach den Programmen „Nebenwirkungen“, „Nachtdienst“
und „Patientenflüsterer“ setzen der gelernte Hypochonder Nor-
bert Peter und der Allgemeinmediziner und gelernte Halbgott
Ronny Tekal mit „Verarzten kann ich mich selber!“ zur nächsten
Medizin-Satire an und kommen am 6. November um 20 Uhr ins
Autohaus Höller um Hinweise zu geben, wie man das Optimum
aus seinem Arzt herausholen kann. Die Patienten geben schließ-
lich das Beste, krank zu sein. Da sollen auch die Ärzte das Beste
geben, sie wieder gesund zu machen. Vorverkaufskarten gibt es bei
der Raiba Eugendorf. DOPPELPUNKT verlost 2 x 2 Karten. Wer
mitspielen möchte, kann das im Internet auf
www.flachgau24.atim
Bereich „Gewinnspiele“.