

Vorgestellt
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hre erste Rolle auf der Bühne war eine „Hirschkuh“. Das Aben-
teuer ihres Lebens war ein Jahr auf einem Segelschiff im Mittel-
meer, wobei sie von Todesangst bis unendlicher Glückseligkeit
alles durchlebte. Ihre 1997 geborene Tochter Carolina ist ihr gan-
zer Stolz und ihrem Job als Veranstaltungsorganisatorin widmet
sie momentan alle Energie. Kurz und
gut: Über eventuelle Eintönigkeit in ih-
rem Leben kann sich Veronika Kaiser
aus Seeham wahrlich nicht beklagen.
„Bei dir wär’s gscheiter gewesen du
wärst a Bua g‘worden“, haben Veroni-
kas Nachbarn immer wieder gesagt, wenn sie mit den Buben aus der Nachbarschaft „Tarzan“
gespielt hat. Weil natürlich war sie der Tarzan. „Ich konnte einfach den Jodler am besten“, lacht
Veronika, die auf einem Bauernhof in Seeham aufgewachsen ist, der im Sommer immer mit Gäs-
ten aus Österreich, Deutschland, England und Frankreich belebt war.
Ihre Rolle als Schülerin hat Veronika ernst genommen und das Lernen fiel ihr nicht schwer. Ihre
überschüssige Energie widmete sie ihrer langjährigen Leidenschaft, dem Volleyballsport. Und so
ganz nebenbei lernte sie auch noch Gitarre spielen.
Veronika Kaiser ist aber seit ihrer Kindheit nicht nur ein Energiebündel, sondern durchaus auch
mit einer künstlerischen Ader gesegnet. So sorgte sie schon in den Schulpausen mit „Showeinla-
gen“ für Aufsehen und da war es auch nur eine Frage der Zeit, bis sie die Bühnenbretter betreten
würde. 2002 war es so weit. Veronika Kaiser schlüpfte auf der Seebühne in Seeham beim Stück
„Drachendurst“ in die Rolle einer Feenkönigin in Gestalt einer Hirschkuh. Seither hat sie viele
Rollen gespielt und leidet derzeit an schwerem Theaterentzug. Aufgrund ihrer Funktion als
Geschäftsführerin des Kulturvereins „Erlebnis Kultur Seeham“, der sich auch um die Organi-
sation der Kleinkunst auf der Seebühne kümmert, bleibt zu wenig Zeit um auch noch Theater
auf der Seebühne zu spielen. Das soll sich jedoch nächstes Jahr ändern. Seit zwei Jahren ist Ve-
ronika Kaiser dabei, sich als Veranstaltungsmanagerin ein berufliches Standbein aufzubauen.
„KulturSpielRaum“ heißt ihr Ein-Frau-Unternehmen, mit dem sie mit kulturellem Schaffen
etwas bewegen, initiieren und Menschen für die Sache begeistern, vernetzen, vermitteln und
ihnen Gutes tun will. Das ist Knochenarbeit, die viel Geduld und Ressourcen beansprucht.
Doch Ihr Motto, frei nach Pipi Langstrumpf, lautet: „Lass dich nicht unterkriegen, sei
frech, wild und wunderbar.“
In Salzburg
Annemarie Moser-Pröll beendet ihr erstes Weltcup-Rennen
in Bad Gastein als Letzte.
Der spätere Erzbischof Alois Kothgasser promoviert zum Doktor
der Theologie.
Auf der Festung Hohenwerfen werden Szenen für den Spielfilm
„Agenten sterben einsam“ mit Clint Eastwood und Richard
Burton gedreht.
Das Land kauft die Burg Mauterndorf von der Republik und
saniert sie um 20 Millionen Schilling (ca. 1,5 Millionen Euro).
Hubert von Karajan erhält den Ring des Landes Salzburg.
In Taxham eröffnet die Firma Kässbohrer ein Werk.
Im Flachgau
Auf dem Kolomannsberg wird die Großraumradarstation
des Bundesheeres in Betrieb genommen.
In Grödig wird das Untersbergstadion mit einem
Freundschaftsspiel gegen Borussia Mönchengladbach
eröffnet. Grödig verliert 1:11.
In Thalgau wird die Goldhaubengruppe gegründet. Erste
Obfrau ist Maria Schmidinger.
In Lamprechtshausen wird zur Erinnerung an die Fleck-
typhusopfer von 1714 in Stockham ein Pestmarterl
errichtet.
Landwirtschaftsminister Dr. Karl Schleinzer eröffnet den
Neubau der HBLA in Ursprung.
Was war 1968 sonst noch los?
Veronika Kaiser
als kleine Komödiantin mit
unschuldigem Grinsen.
Bilder: privat
„Normales“ verrücken,
andere Perspektiven ge-
winnen - das ist Balsam für’s Gemüt.
I
Veronika
Kaiser
Seeham
1. August 1968
Geboren wurden sonst noch:
Oliver Bierhoff, ehemaliger Fußballer bei der Austria Salzburg; Johannes Perkmann, Abt der Bene-
diktinerabtei Michaelbeuern; Hans-Peter Steinacher, zweifacher Segel-Olympiasieger; Mika Häkkinen, zweifacher Formel 1-Welt-
meister; Erol Sander, deutscher Schauspieler und Kylie Minogue, australische Sängerin.