Zwei Bronzebüsten und ein Ehrenbecher

Seit wenigen Tagen erinnern in Thalgau zwei Bronzebüsten an berühmte Söhne der Gemeinde. Dr. Adrian Gaertner und Johann Hermann waren beide mutig im Kampf gegen Unterdrückung und Krankheit, selbstlos im Einsatz für ihre Mitmenschen und bedeutend für die Wirtschaft und Medizin.

Die feierliche Enthüllung der beiden Büsten, geschaffen durch den Bildhauer Peter Wiener, wurde von Landerätin Andrea Klambauer vorgenommen, die dabei auch bei einem kleinen Festakt dem Thalgauer Bildungswerkleiter Leiter Bernhard Iglhauser für seine 25jährige Tätigkeit den „Ehrenbecher des Landes Salzburgs“ überreichte.

Die Mediziner-Familie Hermann diente dem Wohle der Gemeinde Thalgau über 100 Jahre. 1791 kaufte der aus Mondsee kommende Wundarzt Johann I. Hermann das sogenannte „Ehbad“, einer früheren Badestube. Im gleichen Jahr wurde sein ältester Sohn Johann II. Hermann in Thalgau geboren. Durch den frühen Tod seines Vaters 1811 musste er bereits, um das Studium seiner beiden jüngeren Brüder finanzieren zu können, die Stelle des örtlichen Wundarztes und Handchirurgen annehmen.

Schon 1816 veröffentlichte er in der „Frankfurter Allgemeine“ eine Abhandlung über die „Isopathie“. Die ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die sich von der Homöopathie ableitet.

Dr. Adrian Gaertner, ältester Sohn des Thalgauer Zinnoxidfabrikanten Nicolaus Gaertner, studierte zuerst in München Geologie, Mineralogie und Physik, später an der Universität Rostock, wo er mit noch nicht 21 Jahren sein Geologie-Studium Dr. phil. abschloss. Bekannt wurde Dr. Adrian Gaertner ab 1901 als Besitzer der „Wenceslaus Grube“. Die größte Kohlen-Abbaustätte Schlesiens, hatte über drei Jahrzehnte maßgeblichen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung unseres Nachbarlandes.


Landesrätin Andrea Klambauer, Enkelsohn Peter Gaertner und Bgm. Johann Grubinger vor der Büste von Dr. Adrian Gaertner und Johann Hermann Foto: Franz Neumayr
Austellung Bildungswerk Thlagau Landesrätin Andrea Klambauer bei der Überreichung des Ehrenbechers des Landes Salzburg an Bernahrd Iglhauser
Bilder: Land Salzburg / Franz Neumayr