„Vor mir das Publikum, hinter mir der Bierzapfer“
22.45 Uhr. Geschafft. Peter Blaikner sitzt mit seinem Sohn Benjamin und dem Gitarristen Reinhold Kletzander am großen Stammtisch im Obertrumer Bräu. Das Trio hat eben einen grandiosen Auftritt im Bierkabarett hingelegt und für einen spritzigen Auftakt der 31. Spielsaison gesorgt. Nach dem ersten Schluck Bier werden in Peter Blaikner und „Mister Bierkabarett“ Roul Grabner Erinnerungen wach. Erinnerungen an die erste Vorstellung vor genau 31 Jahren und damals war Blaikner der erste Kabarettist, der beim Bierkabrett auf der Bühne stand … oder besser gesagt: vor das Publikum getreten ist. Denn eine Bühne gab es damals noch nicht. Peter Blaikner spielte einfach in der Gaststube. „Das Publikum vor mir, die Schank hinter mir. Und dort wurde laufend gescheppert. Hinter meinem Rücken wurden dauernd Gläser gewaschen, Bier gezapft und Spritzer gemischt. Einfach unvorstellbar“, plaudert Peter Blaikner und auch Roaul Grabner ist dieser Abend noch gut in Erinnerung.
Inzwischen hat sich das Bierkabarett gemausert, ist zu einer Institution der Kleinkunst im Raum Bayern und Österreich geworden und alle Großen dieses Genres sind hier schon auf der Bühne gestanden. Von Güter Grünwald bis Joesi Prokopetz, von Lisa Fitz bis zu den Kernöl-Amazonen.
Peter Blaikner ist in all den Jahren zu einem Stammgast im Bierkabarett geworden und längst so etwas wie ein Garant für einen lustigen Abend. Das war auch diesmal so. „Was woas denn i“ ist der Titel des aktuellen Programm, bei dem Peter Blaikner mit zwei weiteren großen Künstlern auf der Bühne steht: Zum einen ist da sein Sohn Benjamin am Bass und der lebende Beweis, dass der Apfel wirklich nicht allzu weit vom Stamm fällt. Der dritte Mann im Bunde ist Reinhold Kletzander. Ein begnadeter Gitarrist und mehr als nur musikalische Untermalung für witzig freche Pointen. Alleine wegen Kletzanders Gitarrenkünste zahlt es sich aus, dieses Programm zu besuchen. Nächste Gelegenheit dazu: 2. Februar sowie am 17. und 18. März im kleinen Theater in Salzburg.
Und was erwartet die Besucher? Ein Abend, so richtig frech, witzig und hinterfotzig. Peter Blaikner bezieht satirische Standpunkte zur herrschenden großen Verarschung. Er teilt Seitenhiebe aus auf Zustände, auf den Zeitgeist, auf Zeitgenossen und auf sich selbst. So erzählt und singt sich Peter Blaikner durch sein Leben, bringt originelle Geschichten, sprachlich und musikalisch brillant. „Wos woas denn i?“ fragt er und weiß doch ganz genau, was er macht: Kompromissloses Musikkabarett zum Lachen.