Von Salzburgs erster Kirche bis zur BH
Der Flachgau hat ein neues Verwaltungszentrum. Sichtbar als modernes, innovatives Holz-Gebäude und rechtlich als neuer Sitz der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung.
Was der Salzburger Landtag am 5. Juli beschließt, ist Formsache: Lediglich ein Wort ganz vorne im Bezirkshauptmannschaften-Gesetz wird geändert: Seekirchen ersetzt Salzburg als Sitz der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung. Es ist jedoch die erste derartige Änderung seit mehr als 125 Jahren. Denn so lange ist es her, dass Hallein mit dem neugeschaffenen Tennengau jüngste Bezirkshauptstadt wurde.
Erste Salzburger Kirche in Seekirchen
Die frischgebackene Flachgauer Bezirkshauptstadt Seekirchen hatte schon in frühen Zeiten eine herausragende Stellung. Der Heilige Rupert startete sein Wirken anno 696 in Seekirchen mit der Petruskirche – der ersten des Landes, und rund zwei Jahre bevor er in der heutigen Stadt Salzburg sein Quartier aufschlug.
Früher Wohnpflicht für Bezirkshauptleute
Reinhold Mayer war der letzte Flachgauer Bezirkshauptmann, der noch im Amtsgebäude im Kaiviertel in der Landeshauptstadt „residierte“. Hier hatte die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung von 1874 bis 1998 ihren Sitz, bevor sie in das Verwaltungsgebäude am Bahnhof umsiedelte, das nun für das neue Landes-Dienstleistungszentrum Platz macht. Heute befinden sich in im ehemaligen Strassoldo-Haus in der Kaigasse 14 – 16 die Büros der Landesregierungsmitglieder. Bis in die späten 1970er Jahre hatten Mayers Vorgänger im Dachgeschoss ihre Wohnung, für Bezirkshauptleute galt Residenzpflicht, sie mussten am Dienstort leben.
Reif für die neue Bezirkshauptstadt
Jetzt ist er vollzogen, der Schritt hinaus ins Land. In ein funkelnagelneues Amtsgebäude mit anheimelnden Holzgeruch. Mitten in Seekirchen mit ebenso neuem Bezirksgericht und demnächst überregionalem Hallenbad. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind reif für das neue Verwaltungszentrum und Seekirchen ist reif, neue Bezirkshauptstadt zu sein“, findet die Flachgauer Bezirkshauptfrau Karin Gföllner.
Der Start lief rund
Endgültig ausgepackt sind nun alle Unterlagen, die Möbel und die Arbeitsgeräte im neuen Haus. Nach einer Woche – die Verwaltung startete am vergangenen Montag in Teilen und ab Mittwoch herrscht „Normalbetrieb“ – ist die Stimmung bestens, berichtet Bezirkssekretär Michael Walder: „Sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Kundinnen und Kunden sind sehr zufrieden und haben ihre Freude an dem neuen, offenen Gebäude. Gut angenommen wird das zentrale Bürgerservice. Gleich am ersten vollen Öffnungstag konnten wir dort 150 Personen betreuen“, so Walder.