Volksschüler lernen Gemeinde-Einrichtungen kennen
In den Eugendorfer Volksschulen steht der Schwerpunkt „Meine Gemeinde“ in der 3. Klasse am Lehrplan. Seit jeher besuchen die Kinder das Gemeindeamt. Um die Bandbreite des Themas jedoch deutlich zu machen, stellte die Marktgemeinde Eugendorf das Projekt „Mein Eugendorf“ nun auf neue Beine: An zwei Tagen besuchen die Drittklässlerinnen und Drittklässler der drei Eugendorfer Volksschulen die Öffentliche Bibliothek, das Altenwohnhaus, das Gemeindeamt, den Altstoffsammelhof und den Bauhof. Spielerisch lernen sie bei kurzweiligen Führungen, Vorträgen und Mitmach-Stationen, welche Aufgaben die Gemeinde hat – abgefragt wird das neu gewonnene Wissen mit einem eigens gestalteten Quiz-Bogen – „Mein Eugendorf-Quiz“.
An dem Projekt „Mein Eugendorf“, das jedes Jahr in der dritten Klasse Volksschule am Lehrplan steht, beteiligte sich die Gemeinde jeher mit einer Führung durch das Gemeindeamt. Um jedoch die vielen unterschiedlichen Aufgaben, die in einer Gemeinde zu bewältigen sind, aufzuzeigen, stellte die Marktgemeinde Eugendorf das Projekt von Gemeindeseite her nun auf neue Beine: An zwei Tagen besuchen die Klassen die Einrichtungen, in denen sie hautnah erleben, was „ihre Gemeinde“ für sie und die Bürgerinnen und Bürger zu bieten hat. Mit kurzweiligen Mitmach-Vorträgen oder im Stationenbetrieb können sie kommunale Aufgaben entdecken und erleben.
„Ich finde es besonders wichtig, dass Kinder ihre Heimatgemeinde kennen und wissen, welche Aufgaben die Gemeinde hat. Deshalb ist es großartig, dass es diesen Schwerpunkt in unseren Volksschulen gibt. Wenn auch wir unseren Teil dazu beitragen können, tun wir das sehr gerne! Die neue Aufmachung unseres Projekts ‚Mein Eugendorf‘ gefällt mir sehr gut, besonders der Quizbogen, den die Kinder bekommen. So beschäftigen sie sich noch einmal ganz intensiv mit dem Thema und können feststellen, wieviel sie schon über ihre Gemeinde gelernt haben. Ganz so leicht ist das Quiz allerdings nicht – da ist es auch für den Bürgermeister spannend, ob am Ende alles richtig ist“, schmunzelt Bürgermeister Johann Strasser.
Vizebürgermeister Robert Bimminger ergänzt: „Auch für uns im Gemeindeamt war es eine große Freude, dass uns die Schüler besucht haben und in den nächsten Wochen auch noch besuchen werden. Wir hoffen, mit diesem Projekt das Verständnis für die Arbeit in der Gemeinde zu schärfen und Entscheidungsprozesse der Gemeindegremien darstellen zu können. Wir nehmen uns auch sehr gerne Zeit für Fragen der Kinder.“
Vom Bücher-Casting in der Öffentlichen Bibliothek bis zum Stationenbetrieb im Bauhof
In der Öffentlichen Bibliothek Eugendorf staunten die Kinder nicht schlecht, als ihnen Leiterin Maria Aigner das größte, das kleinste und das dickste Buch aus der Bibliothek zeigte. Beim Buch-Casting gewann bei der Volksschule Schwaighofen – die ersten, die im Rahmen dieses Projekts an der Reihe waren – das Sachbuch „Everest“.
Durch das Altenwohnhaus, das Haus St. Martin, führte Leiterin und 2. Vizebürgermeisterin Eveline Bayrhamer und zeigte den Kindern die Küche und zu dieser Zeit leerstehende Zimmer, erklärte den Unterschied zwischen Altenwohn- und Krankenhaus, woher der Name kommt, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter es gibt sowie Wesentliches zu den einzelnen Abteilungen.
Im Gemeindeamt selbst waren die jeweiligen Abteilungen bestens vorbereitet auf den Besuch der Schüler: Im Bauamt wurden die Kinder über dessen Aufgaben informiert und suchten ihr zu Hause sowohl am Flächenwidmungsplan als auch auf den Luftbildern. Im Meldeamt erfuhren die Kinder, warum man sich in der Gemeinde anmelden muss und wie man zu einem Reisepass kommt. Der Amtsleiter berichtete im Sitzungszimmer über die Zuständigkeiten der Gemeinde und der Feuerwehr, die Aufgaben des Bürgermeisters und die Wahlen. Im Büro für Öffentlichkeitsarbeit erfuhren sie, wie die Gemeindezeitung und andere Druckwerke entstehen. Dass die Planung für das „Eugendorfer Ferienerlebnis“ beinahe ein ganzes Jahr dauert, überraschte sie. Die Finanzabteilung erklärte, was ein Gemeindebudget ist und was es mit Buchhaltung auf sich hat. Wie die Mitarbeiter zu ihrem Geld kommen, erfuhren sie in der Personalabteilung. Der Höhepunkt war jedoch der Besuch des neuen Sitzungszimmers mit Bürgermeister und Vizebürgermeister – allein der große Tisch mit den Konturen Eugendorfs faszinierte die Kinder.
Am zweiten Tag besuchten die Schüler den Altstoffsammelhof und wissen nun, dass Pizzakartons nicht im Karton-Container entsorgt werden dürfen, sondern zum Restmüll (zu Hause) bzw. in den Sperrmüll (am Altstoffsammelhof) gehören. Im Bauhof gab es anschließend einiges zu tun: Schrauben, hämmern, Stromkreise schalten, Kresse ansäen, den Fuhrpark inspizieren und alle möglichen Geräte entdecken.