Themenweg „Rund um den Grabensee“
Ende September trafen sich etwa 50 Personen um den neu gestalteten Themenweg „Rund um den Grabensee“ zu eröffnen. Mit dabei waren auch die Bürgermeister der Anrainergemeinden Josef Sulzberger, Perwang; Michael Schwarzmayr aus Mattsee und Voizebürgermeister Christian Altendorfer aus Seeham.
Nach einer kurzen Einführung durch Bürgermeister Hans Stemeseder aus Berndorf, der als „Hausherr des Grabensees“ und im Namen des Bildungswerkes Berndorf zu dieser Wanderung einlud, ging es zur ersten Station.
Dr. Horst Ibetsberger, Geograf aus Mattsee und Mag. Markus Häupl, Geograf aus Neumarkt am Wallersee, übernahmen die Führung.
Bei der Brücke über die Aag, dort wo das Wasser des Obertrumer Sees in den Grabensee fließt, wurden die heimischen Fische vorgestellt, die hier aufgeklebt auf dem Brückengeländer zu finden sind. Über Zellhof, wo neben der Georgskapelle auch der ehemalige „Barockgarten“ thematisiert wurde ging es weiter zum Gnaden- oder Augenbründl am Grabensee. Dem Wasser des Bründls wird seit alters her heilende Wirkung zugesagt, ein Grund für die Wallfahrt zur Kirche Zellhof, die bereits im 17. Jahrhundert einsetzte. Weiter ging es vorbei an der „Keltenschanze“ zur Brücke über die Mattig. Das hydrologische System, das sich nach der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren ausbildete, blieb in seiner Grundstruktur bis heute erhalten. Einzig, der erste nacheiszeitliche See, auch Ur-Mattsee genannt, spiegelte noch um 25 Meter höher. Auf Paltinger Gemeindegebiet ging es um die Biodiversität der Landschaft – wie hat sich diese verändert? Und was natürlich nicht fehlen darf ist ein Blick in die Geschichte! Die Grenzregion, dort wo heute der Salzburger Flachgau an das oberösterreichische Innviertel angrenzt, war über etwa 1000 Jahre ein territorialer Streitfall. Einmal beanspruchten das Gebiet die Bayern, einmal Österreich und ein andermal das Erzstift Salzburg – manchmal auch mehrere davon gleichzeitig. So sind auf alten Karten nicht nur die Grenzen eingezeichnet, sondern auch die sogenannten Anspruchslinien. Diese Markierungen zeigen die Grenzen auf, bis wohin der jeweilige „Nachbar“ glaubte, dass sein Staatsgebiet reiche.
All das hat die kleine Rundwanderung von rund drei Stunden auf sechs Kilometer „Rund um den Grabensee“ zu bieten. Informativ gestaltete Schautafeln erzählen darüber.