Staatsmeister mit kalter Schnauze
Er ist eine kohlrabenschwarze Schönheit, trägt den adeligen Namen „El-Lute vom Himmelsfeuer“ und hat im vergangenen Jahr seinem Herrl Franz Schön aus Lengau den ersten Staatsmeistertitel geschenkt.
„El-Lute vom Himmelsfeuer“ hört im Alltag auf den Namen „Tonga“ und ist ein fünfjähriger altdeutscher Langstockhaar Schäfer, der gemeinsam mit seinem Herrl traditionellen Hundesport betreibt. Das heißt, dass der Hund drei Disziplinen beherrschen muss, um Staatsmeister zu werden. Er muss perfekt Fährten suchen, muss gehorsam sein und für die Schutzarbeit taugen. Gelernt hat Tonga das alles von Franz Schön. Der ist seit vielen Jahren im Hundesport tätig und Tonga ist der dritte Schützling, der ihn mit einem Staatsmeistertitel belohnt.
Hundesport. Was sich etwas spröde anhört, ist im Alltag eine intensive Freundschaft zwischen Mensch und Hund. Salopp gesagt: Franz und Tonga sind praktisch unzertrennbar. Das ist auch wichtig so. Vor allem wenn der Hund klein ist. „Als Welpe muss der Hund Erfahrung sammeln. Das beginnt bei Spaziergängen, bei Gastgartenbesuchen oder bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Hund muss gewissermaßen den Alltag lernen, erst dann ist er für den Sport bereit“, plaudert Franz Schön aus der Praxis.
Bei acht sportlichen Bewerben mit jeweils drei Disziplinen stellen Hund und Herrl im Laufe des Jahres ihre sportliche Klasse unter Beweis. Die sechs besten Ergebnisse werden dann für die Staatsmeisterschaft herangezogen. Dazwischen zeigt Franz Schön seinen Tonga auch immer wieder bei Ausstellungen. Und dort begeistert der Hund regelmäßig die Juroren und so darf sich Tonga seit einiger Zeit Internationaler Champion und Europa-Sieger nennen. Ein großer Pokal wurde dem Herrl als sichtbares Zeichen für diesen großen Erfolg überreicht. Und der Hund bekam ein Zertifikat, das ihn als erstklassigen Zuchthund ausweist.
Für heuer liegt die sportliche Latte hoch. Franz und Tonga kämpfen noch eine Klasse höher um den Staatsmeistertitel, wollen auch bei Ausstellungen groß abräumen und haben dafür die besten Chancen. Tonga wurde am 2. Februar fünf Jahre alt und ist damit im idealen Alter für den Hundesport. „Zwischen fünf und acht Jahren sind die Hunde am besten für den Sport geeignet. Werden die Tiere älter, sind sie einfach nicht mehr so leistungsfähig. Das ist genau wie bei den Menschen“, weiß Franz Schön. Und genau wie bei allen Sportarten gibt es auch bei den Hunden Seniorenbewerbe. „Weil ein Hund der Wettbewerbe gewöhnt ist, hat seinen Spaß daran. Da kann man nicht so einfach aufhören“, sagt Franz Schön. Aber noch ist es nicht so weit und in den nächsten Jahren wollen Franz und Tonga noch viele gemeinsame Erfolge feiern.
Rupert Lenzenweger