Rekordsommer auch für Pannenhelfer
Wer sagt eigentlich, dass der Winter die Jahreszeit ist, die dem Auto am meisten zusetzt? Sicherlich, über eine leere Batterie hat sich wohl schon jeder Autofahrer ärgern müssen. Tatsächlich kommen Autos aber mit extremer Hitze auch nicht besser zurecht, als mit klirrenden Temperaturen
Die Salzburger ÖAMTC-Techniker wissen ein Lied davon zu singen. Sie mussten heuer von Anfang Juni bis Ende August bei 16.746 Pannen helfen. Das sind um sechs Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Sommer 2019 war mit mehreren Hitzewellen einer der heißesten seit Beginn der Messungen. Die teils extremen Temperaturen hielten die Einsatzkräfte auf Trab. „Im Schnitt hatten wir im Sommer 184 Einsätze pro Tag“, rechnet Peter Schmid, Technik-Chef des ÖAMTC Salzburg, vor. „Besonders heiß her ging es am 3. Juni, als wir sogar mehr als 300 Einsätze zu bewältigen hatten.“ Österreichweit rückten die „Gelben Engel“ in den Sommermonaten zu 183.500 Einsätzen aus.
Meist wurden die ÖAMTC-Pannenfahrer zu Routine-Einsätzen gerufen: Starthilfe geben, Batterien auswechseln, kollabierende Kühlsysteme, irrtümlich verschlossene Autos öffnen und oftmals auch Kinder und Tiere retten oder falsche Tankfüllungen absaugen. Ungefähr jeder dritte Einsatz hatte mit Batterieproblemen zu tun. Schmid erklärt: „Es hält sich ja nach wie vor der Irrglaube, Batterien würden nur im Winter leiden. Dabei belasten längere Perioden mit Temperaturen über 30 Grad die Batterie ebenso stark wie große Kälte.“
In der Reisezeit kommt es in Salzburg aufgrund der hohen Verkehrsdichte vermehrt zu Hilferufen auf den Transitstrecken – besonders an den Wochenenden. Auf der A1 Westautobahn und der A10 Tauernautobahn kollabierten zahlreiche Fahrzeuge im Stop-and-Go Verkehr. Viele Menschen ließen auch im Stau die Lüftung durchgehend laufen, das Licht brennen und das Radio spielen. „Für ältere Batterien ist das häufig zu viel“, erklärt Peter Schmid.
Ganz neu in der Servicepalette des Mobilitätsclubs ist Smart Connect: Dabei wird das Fahrzeug mit Hilfe eines Connectors mit dem ÖAMTC verbunden. Falls es im Fahrzeug eine Fehlermeldung gibt, wie etwa bei Problemen mit der Batterie, wird eine Warnung direkt an die App des Mitgliedes sowie auch an den Helpdesk geschickt, wo Techniker die Analyse und erste Diagnose übernehmen.