Muschel aus dem schwarzen Meer im Obertrumer See
Die Quaggamuschel stammt ursprünglich aus dem Schwarzmeergebiet und wurde unbemerkt über Schifffahrtswege eingeschleppt. In Österreich wurde sie erstmals 2009 in der Donau entdeckt, nun auch im Obertrumer und Wolfgangsee. Problematisch ist, dass diese invasive Art anderen kleinen Seebewohnern und in weiterer Folge den Fischen die Nahrung wegnimmt und so maßgeblich das Ökosystem beeinflusst.
Schon gegen den gebietsfremden Marmorkrebs in Salzburg, der bei heimischen Arten schweren Schaden anrichten kann, werden Gegenmaßnahmen gesetzt. „Der Verzehr des Krebses, auch für die Gastronomie, war aufgrund einer EU-Richtlinie streng untersagt. Eine Verordnung des Landes ermöglicht eine Ausnahme, um so die Population möglichst niedrig zu halten. Auch neue Arten, die unsere Flora und Fauna bedrohen, beobachtet das Land genau“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek.
Schwaiger: Auswirkungen noch unklar
Im Wolfgangsee und im Obertrumer See, wo die Quaggamuschel nun nachgewiesen wurde, gibt es seit langem auch die Zebramuschel, eine weitere invasive Art. „Der Gewässerschutz des Landes wird die Ausbreitung der Quaggamuschel in den Seen genau analysieren. Die beiden Arten sind Konkurrenten im Lebensraum See und verdrängen heimische Arten. Deshalb muss eine weitere Ausbreitung nach Möglichkeit unterbunden werden“, betont der für den Gewässerschutz zuständige Landesrat Josef Schwaiger. Unklar ist, welche Auswirkungen nun in den beiden betroffenen Seen zu erwarten sind.
Ausbreitung mit Booten
Wenn die Quaggamuscheln oder deren Larven in weitere Seen gelangen, gibt es keine Möglichkeit, die Besiedelung aufzuhalten. Deshalb appelliert der Gewässerschutz des Landes, nach dem Aufenthalt im Obertrumer und Wolfgangsee Boote, Wassersportgeräte und Badesachen sorgfältig mit heißem Wasser zu reinigen und an der Sonne komplett zu trocknen.
DNA-Analyse entlarvte Muschel
Der Gewässerschutz des Landes machte sich im September auf die Suche nach der Quaggamuschel. In den sieben großen Salzburger Seen – Fuschlsee, Wolfgangsee, Obertrumer See, Mattsee, Grabensee, Wallersee und Zeller See wurden Wasserproben im Uferbereich entnommen. In Zusammenarbeit mit dem Bund sowie dem Kärntner Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärwesen und Umwelt wurden die Proben analysiert. Mit dieser sogenannten eDNA-Analyse konnte im Obertrumer See und im Wolfgangsee die Quaggamuschel nun nachgewiesen werden.