Mattseer Strandbad ist historisches Juwel
Denkmalgeschütztes Gebäude wird zum „Hunderter“ behutsam generalsaniert – Neues Leben statt Abrissbirne.
Keineswegs zum alten Eisen gehört das Strandbad in Mattsee, wenn sich dort bei Betrieb Badegäste auf dem 18.000 Quadratmeter großen Areal tummeln. Was viele nicht wissen: Das historische Bad wurde in den 1920er Jahren nach den Plänen des Wiener Architekten Franz Mörth gebaut und steht unter Denkmalschutz. Jetzt wird es mit dem Fachwissen des Denkmalschutzes behutsam generalsaniert.
„Kulturelles Erbe und Sanierung bedeuten nicht nur, wertvolles Kulturgut bewahren, sondern auch Ressourcen schonen und Bestehendes schätzen“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn bei einem Besuch in der Flachgauer Seegemeinde.
Noch heuer werden das Dach des Haupttrakts des Strandbades saniert und die gesamte Ufermauer erneuert. Die Gesamtkosten der ersten Sanierungsphasen 2020 und 2021 belaufen sich auf gut 400.000 Euro, 60.000 Euro davon übernimmt das Land. „Wir Mattseer sind stolz auf das besondere Ambiente und freuen uns darauf, wenn vorhandene Juwele wie dieses Bad fit für die Gegenwart bleiben. Diese ersten Schritte sind erst der Anfang einer umfassenden Sanierung, die bis 2022 läuft“, so Bürgermeister Michael Schwarzmayr, der besonders schätzt, dass regionale Handwerkbetriebe zum Zug kommen.
Mit Architekt Andreas Knittel hat Bürgermeister Schwarzmayr die historischen Baupläne ausgegraben und dabei festgestellt, dass auch damals schon kostengünstig und „grün“ gebaut wurde. „Den damals vorgesehenen wilden Wein werden wir auch jetzt als Schattenspender wieder einsetzen. Und an der Planung möchten wir auch die Jugend im Ort beteiligen – sie gehört zu den Hauptnutzern“, betont der Bürgermeister.
Im Flachgau wendet das Land heuer für 14 Projekte 170.000 Euro für die Erhaltung kulturellen Erbes auf. Damit werden weitere Investitionen in Millionenhöhe ausgelöst. Ein weiteres größeres Projekt neben dem Strandbad Mattsee ist die Sanierung der Kirche Arnsdorf mit 30.000 Euro vom Land. „Allein 2020 werden landesweit rund 150 Projekte mit 1,2 Millionen Euro an Förderungen unterstützt. Der Großteil davon wird heuer fertiggestellt“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. „Damit helfen wir mit, historische Bauten, Kleindenkmäler und andere Objekte zu erhalten. Sie sind ein wichtiger Teil des Kulturlandes Salzburg und tragen viel zur Unverwechselbarkeit und Identität des Landes bei“, betont Kulturreferent Schellhorn.
Christian Haller, zuständig beim Land für die Erhaltung des kulturellen Erbes bemerkt, dass die Bewahrung von historischer Bausubstanz immer mehr im Kurs steht – auch bei der jungen Generation. „Sie schätzen das Alte, die Abrissbirne kommt zunehmend seltener zum Einsatz. Die entstehenden Mehrkosten deckt die Landesförderung ab“, so Haller.