Landjugend als „Kräuterhexen“
200 verkaufte Kräuterapotheken innerhalb einer Woche – ein beeindruckendes Ergebnis des Projektes „Haunsberger Kräuterapotheke“ von Lisa Seidl und Hannah Eder, Mitglieder der Landjugend Obertrum.
Der Haunsberg liegt der Landjugend Obertrum sehr am Herzen. Er ist nicht nur Heimat, sondern birgt auch viele Schätze, die die Menschen oft nicht erkennen oder zu schätzen wissen. Ganz nach dem Motto „Wia domois“ ist es Ziel des Projektes, mehr Bewusstsein für die Natur und ihre heilenden Kräfte zu schaffen. Seit Anfang Juni beschäftigen sich Lisa Seidl und Hannah Eder mit den heimischen Kräutern des Haunsbergs. Mit Unterstützung von Resy Strasser, Bäuerin des Obertrumer Korndoblerhof´s, stellten sie gemeinsam mit der Landjugend verschiedenste Produkte her.
Die „Haunsberger Kräuterapotheke“ ist eine gut gewählte Mischung verschiedener Produkte, die die Mädchen in den vergangenen Monaten hergestellt haben. Zusammen mit der Landjugend wurden zehn heilende Tinkturen, Öle, Salben, Säfte, Oxymel und Tees hergestellt. Dabei wurde darauf geachtet, möglichst zahlreiche „Problemchen“ abzudecken. „Die Naturprodukte können für Fieberblasen, Prellungen, Erkältungen, Krämpfe und Frauenprobleme jeglicher Art verwendet werden“, erklären die beiden Projektleiterinnen Lisa Seidl und Hannah Eder. Viele verschiedene Kräuter haben die Landjugendmitglieder direkt auf den Wiesen und in den Wäldern des Haunsbergs gesammelt. Weitere Bestandteile wurden von ortsansässigen Familien und Vereinen zu Verfügung gestellt. Die Produkte sind in verschiedenen Mengen in steirischen Gläsern abgefüllt und in Holzkisten aus Oberösterreich verpackt worden. „So regional wie nur möglich war das Ziel des Projektes. Was selbstverständlich sein sollte, rückt leider immer mehr in den Hintergrund“, erzählt Seidl. Und Partnerin Eder weiter: „Wir wollten das ändern. Selbst viel über die Natur lernen und dieses Wissen auch weitergeben. Vom Haunsberg, für den Haunsberg. Wir hoffen auch bei anderen die ‚Kräuterliebe‘ zu entfachen.“
In 930 ehrenamtlichen Stunden des fünfköpfigen Teams wurden Kräuter gepflückt, Öle und Co. gekauft, Heustempel genäht, Produkte angesetzt und abgefüllt, Etiketten befestigt und die Kisten schlussendlich bestückt.
Ziel des Projektes war es, so viel Geld als möglich spenden zu können und den Einheimischen rund um den Haunsberg wieder bewusst zu machen, wie viel uns „insa Haunsberg“ zu bieten hat. Insgesamt kamen 2.000 Euro zustande, die in nächsten Wochen gespendet werden.
Das Projekt wurde im Rahmen des Bildungslehrganges JUMP der Landjugend Salzburg, den Lisa und Hannah dieses Jahr absolvieren, umgesetzt. Im Zuge dieses Lehrgangs, der 84 Unterrichtseinheiten umfasst, werden die Projektabsolventen perfekt auf die Planung und Umsetzung eines Projektes vorbereitet. Beendet wird der JUMP-Lehrgang mit einer Abschlusspräsentation im Herbst 2020.