
Ein Museum nur für den Dackel
Ein Leben ohne Dackel ist möglich, erfüllend ist es aber nicht. Das hat angeblich der bayerische Volksschauspieler Gustl Bayerhammer gesagt. Dieser Satz könnten aber durchaus auch von Romy Schneider, George Harrison, John Wayne, Napoleon, Andy Warhol, Pablo Picasso oder ein x-beliebiger Flachgauer Jäger stammen. Denn sie alle verbindet eines: eine lebenslange Liebe zum Dackel. Die beiden Lebenskünstler Seppi Küblbeck und Oliver Stolz sind sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben dem Dackel ein eigenes Museum gewidmet.
Das Dackelmuseum in Regensburg ist weltweit einmalig. Tausende Exponate aus einer mehr als 30.000 Dackelobjekte umfassenden Sammlung zeigen die große Welt des kleinen Hundes mit den kurzen Beinen, dem recht oft auch eine unglaubliche Sturheit nachgesagt wird. So eine Sturheit haben auch die beiden Museumsgründer an den Tag gelegt, als sie im April 2018 ihr Dackelmuseum in Passau gegründet haben. Fünf Jahre später sind Küblbeck und Stolz mit ihrem Museum in die Regensburger Altstadt umgezogen und haben am 22. September 2024 hier mit einer Dackelparade einen Weltrekord aufgestellt. 1.175 Dackel und noch viel mehr Menschen flanierten dabei über die Steinerne Brücke in Regensburg.
Der Dackel gehört zu Bayern wie das Bier, die Weißwurst, BMW oder die Lederhose. Das spiegelt sich auch bei einem Rundgang durch das skurrile Museum wider. Es gibt im blau-weiß karierten Land praktisch nichts, das ohne Dackel auskommen würde. Dackel auf der Schnupftabakdose. Dackel als Porzellanfigur. Dackel als Plüschtier mit dem Knopf im Ohr. Dackel als Bieröffner oder Weißwursttopf, als Kugelschreiber oder als Christbaumschmuck. Natürlich darf auch „Waldi“ nicht fehlen, der als Maskottchen der Olympischen Spiele 1972 in München weltweit bekannt wurde.
Dass der Dackel ein beliebter Jagdhund ist, ist hinlänglich bekannt. Und das nicht nur draußen in Wald und Flur, sondern später auch bei der jagdlichen Nachbesprechung im Wirtshaus. Es gibt wohl kaum einen anderen Hund, der es so lange unter der Bierbank direkt bei des Herrchens Füssen aushält.
Glaubt man einem Hinweis im Dackelmuseum, dann sollen einst auch die Braumeister den Dackel gewissermaßen als Lebensversicherung bei ihren Rundgängen durch die Sudhäuser geschätzt haben: Wurde bei der Gärung das CO2 zu viel, sank es zunächst auf den Boden und ließ den Dackel ohnmächtig werden. Für den Braumeister blieb dann noch Zeit genug, sich ins Freie zu retten und sich mit einem besonderen Leckerli bei seinem Dackel für die Lebensrettung zu bedanken.
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Den Dackel gibt es in jeder Form als Plüschtier. Aber auch in Porzellan, als Keramik oder aus Holz und das sogar mit Rädern.




Der Dackel und das Bier gehören zusammen. Sagen zumindest die Bayern.

Der Dackel gilt auch als der König unter den Hunden und ist seit langer Zeit auch ein treuer Begleiter gerkrönter Häupter.


Bayern und Dackel.

Der Wackeldackel durfte in den 60er Jahren praktisch auf keiner Hutablage in einem Auto fehlen. Bilder: Rule