Beiwagen-Sonderschau im fahr(T)raum
Ganz im Zeichen von drei Rädern steht bis Ende Februar das Porsche-Museum fahr(T)raum in Mattsee. Seit wenigen Tagen sind dort im Rahmen der heurigen Motorrad-Sonderschau 15 Beiwagengespanne zu sehen. Darunter unter anderem auch Royal Enfield 1000 mit Sport-Beiwagen aus dem Jahr 1926, eine BMW R50 mit Steib TR 500-Beiwagen (Bj. 1960) und eine Horex Regina 400 mit Austro Omega-Beiwagen (Bj. 1954).
Die Leihgaben wurden von Karl Holzner und seinem Team organisiert und werden unter dem Motto „Rechts oder links … um die ganze Welt“ zwischen den Automobilen der Ferdinand Porsche Erlebniswelten präsentiert.
Um 1900 ging mit der Entwicklung von Motorrädern auch die Konstruktion von Beiwägen, früher auch Seitenwägen genannt, einher. Zunächst mit Korbsesseln, die vor oder hinter dem Motorrad montiert wurden, ab 1902 dann mit dem ersten seitlichen Beiwagen des englischen Unternehmens Mills & Fulford. Die ersten echten Beiwagen, auch „Boot“ genannt, entstanden nach dem Ersten Weltkrieg.
In Österreich wurden die Felber-Beiwägen schnell bekannt. Sie waren leicht, zuverlässig und preisgünstig. Weltmarktführer im Beiwagenbau vor dem Zweiten Weltkrieg war die Nürnberger Firma Steib Metallbau. Das Modell Steib TR500, das auch bei der Ausstellung präsentiert wird, wurde auch als „Behördenbeiwagen“ bezeichnet und vor allem bei der Wehrmacht eingesetzt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Beiwagen-Maschinen zum Fahrzeug des einfachen Mannes. Allerdings schwand die Nachfrage nachdem die Autos immer billiger wurden. Und so gehören Beiwagengespanne bis heute eher zu den Exoten auf unseren Straßen.