Besondere Osterbräuche in Salzburg

Kaum eine Zeit steckt in Salzburg so voller Bräuche und Traditionen wie Ostern. Viele werden gepflegt und gehegt, so mancher ist selbst noch als Erwachsener beleidigt, wenn er kein Osternesterl suchen darf. Wir haben in den Archiven sowie Brauchtumsbüchern gestöbert und die zehn schönsten Osterbräuche und Traditionen in Salzburg zusammengestellt. Besonderes wie Gebildebrote, Antlaßeier und brennende Baumschwämme, aber auch Gonesrennen, wachende Schützen und Godngeschenke – das alles findet man in Salzburg während der Osterfeiertage.

Die Wache am Heiligen Grab: In der Pfarrkirche Grödig stehen die Schützen am Heiligen Grab Wache. Heuer am Karsamstag von 15 bis 19 Uhr.

Gebildebrote: Das ist nichts anderes als von Hand geformtes Brot, in Salzburg hat es zu Ostern viele Formen, als Osterpinze aus Germteig, als „Osterfleck“ im Pinzgau, kranzförmig mit einem Ei in der Mitte. Von den „Godnleit“, also den Taufpaten, bekommt man genau das zu Ostern geschenkt. Zum Gebildebrot gehört auch die Breze, die man am Palmbuschen findet.

Das Osternesterl und das Suchen: Das freut natürlich am meisten die Kinder, aber auch die Erwachsenen. Die meist süße Überraschung muss am Ostersonntag „verdient“, sprich gesucht werden. Der Inhalt: Schokohase, Schokoeier, gefärbte Eier und neuerdings meist auch ein kleines Geschenk.

Der Oster- oder Weihkorb: Die meisten Familien haben ihre eigene Tradition, was genau hineingehört. Fixbestandteile sind aber gefärbte Eier, Schinken, Speck oder Geselchtes, ein gebackenes, süßes Osterlamm, Salz, Krenwurzn, oft auch selbstgebackenes Brot. Geweiht werden die Speisen entweder in der Osternacht, also am Karsamstag, oder am Ostersonntag.

Das Osterei: Es ist allgegenwärtig in diesen Tagen, besonders die rot gefärbten stehen für Neubeginn und Auferstehung. Ob der Hase sie nur bringt oder auch legt, das beschäftigt die Kinder, aber eines steht fest: Die Art, sie zu färben und zu verzieren, ist vielfältig. Die Eier werden gekratzt, ausgeblasen oder auch nicht, einfärbig oder bunt, mit Pickerl oder ohne. In Salzburg besonders beliebt ist das mit Zwiebelschalen (Zwiefeschoin) gefärbte Ei. Um schöne Muster zu erzeugen, werden „Kräuter“, Innergebirg „Oa-Kreitl“ genannt, gesammelt. Es sind oft die ersten grünen Gräser, die im Frühling wachsen, die hier zwischen Ei- und Zwiebelschale kommen, um die Muster zu bilden.

Das Antlaßei: Das wird am Gründonnerstag, Karfreitag oder Karsamstag gelegt. Der Name kommt von „Ablass“, also Entlastung. Schwere Sünder durften früher erstmals am Gründonnerstag wieder in die Kirche. Diese Eier schützen vor Feuer und Blitzschlag, ihre geriebenen Schalen bekommen die Hühner zu fressen, damit sie weiter brav legen.

Eierwerfen: Ein geweihtes Ei, oder auch nur dessen Schale, bringt Glück, bewahrt vor Krankheiten und Unheil. Im Lungau und Flachgau werden die Exemplare aus dem Weihkorb, meist das Antlaßei, auch übers Haus geworfen, um es vor Unwettern und Blitzschlag zu bewahren. Ähnliches bewirkt auch der geweihte Palmbuschen, der aufs Feld gesteckt eine gute und sichere Ernte bringen soll, aber auch am Dachboden oder unter dem Giebel des Hauses platziert wird, um das Haus zu schützen. Auch Wildbäche werden so „milde“ gestimmt.

Gonesrennen: Wieder etwas typisch Lungauerisches. „Gones“ steht für den Gänserich, das Rennen ist ein Fangenspiel, zu dem sich junge Leute am Ostermontag treffen. Kompliziert zu erklären, da muss man fast dabei gewesen sein.

Osterfeuer: Die werden im Lungau in der Osternacht, also von Karsamstag auf den Ostersonntag abgebrannt. Die hoch gezimmerten Holzstapel und die Entzündung derer sind ein Symbol für Licht und sozusagen die große Version der Flamme der geweihten Osterkerze.

Schwammbrennen: In vielen Orten ist es üblich, das geweihte Feuer von der Osterkerze mit nach Hause zu nehmen. Dafür haben die Unkener eine ganz besondere Methode. Getrocknete Baumschwämme werden an einem Draht befestigt, am Feuer entzündet und schwingend nach Hause getragen.