Amphibien auf Frühlings-Wanderschaft

Steigen die Nachttemperaturen auf mehr als vier Grad Celsius, verlassen Frösche, Kröten und Molche ihre Winterquartiere in den Wäldern und wandern zu ihren Laichgewässern. „Dann sind auch mehr als 200 ehrenamtliche Froschklauberinnen und Froschklauber wieder im Einsatz, um die Tiere an den Zäunen einzusammeln und sicher über die Straßen zu bringen“, bedankt sich Landesrätin Maria Hutter bei allen ehrenamtlichen Tierliebhabern.

Schon auf schwach befahrenen Straßen wird rund ein Drittel der Amphibien getötet. „Zum Schutz der Tiere werden jedes Jahr insgesamt rund zwölf Kilometer grüne Zäune aufgestellt. Mit dabei sind die Straßenmeistereien des Landes gemeinsam mit freiwilligen Helferinnen und Helfern, einigen Gemeinden sowie der Berg- und Naturwacht“, informiert Landesrätin Maria Hutter, im Bild mit LR Hutter, Bergheims BürgermeisterRobert Bukovc und Martin Kyek vom Haus der Natur beim Froschklauben in Bergheim, nähe Maria Plain.

Tierische Wanderrouten

Martin Kyek und Peter Kaufmann vom Haus der Natur koordinieren, dass die Zäune zur richtigen Zeit am richtigen Ort stehen. Diese hindern die Amphibien am Überqueren der Straße. „Rund 90 Wanderstrecken sind uns in Salzburg bekannt, 35 davon können aktuell betreut werden. Im Flachgau gibt es derzeit 18 mobile Froschzäune, sechs im Pinzgau, vier im Tennengau, drei im Lungau und einer im Pongau. An drei Strecken in Salzburg und im Flachgau werden die Tiere ohne Zaunsystem mit der Hand gerettet“, erzählen Kyek und Kaufmann.

Auch die Straßenmeistereien helfen mit

Die ersten Zäune stehen bereits, die übrigen folgen je nach Witterung in den nächsten zwei bis drei Wochen. Beim Aufstellen der Zäune sind meist die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenmeistereien, einiger Gemeinden und der Berg- und Naturwacht im Einsatz. „An manchen Wegen brauchen wir aber noch mehr Helferinnen und Helfer“, bittet Landesrätin Hutter um Unterstützung.

Fixe Tunnelleitsysteme in vielen Gemeinden

Darüber hinaus sind an einigen wichtigen Wanderstrecken im Land fixe Tunnelleitsysteme unter der Straße installiert. Hier können Kleintiere die Fahrbahnen gefahrlos unterqueren. Pluspunkt des fixen Systems: Die Tiere sind das ganze Jahr über geschützt. Dorfgastein, Kleinarl, Koppl-Guggenthal, Piesendorf, Weißpriach, Tweng und Thumersbach in Zell am See bieten solche Leit- und Tunnelsysteme. An manchen Wegen konnten zusätzliche Laichgewässer an der Route entlang errichtet werden, wie zum Beispiel im Gasteinertal, am Hintersee, in Mittersill, in Nußdorf am Haunsberg, Strobl, Stuhlfelden und Unternberg.

SAGIS verrät, wo Amphibien wandern

Einen Überblick über die bekannten Wege bietet SAGISonline unter Natur, Fauna, Amphibienwanderstrecken. „Wer darüber hinaus wandernde Tiere entdeckt, kann das bei uns oder beim Haus der Natur melden, damit die Datenbank aktuell bleibt“, betont Maria Jerabek aus der Naturschutzabteilung des Landes. Kontakt unter E-Mail: maria.jerabek@salzburg.gv.at, Telefon +43 0662 8042-5509, oder Haus der Natur, Telefon +43 662 842653-3316, E-Mail: amphibienschutz@hausdernatur.at. Auch interessierte Helferinnen und Helfer können sich an diese Adressen wenden. Und Landesrätin Hutter ergänzt: „Mit ihrem gemeinsamen Engagement leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in Salzburg.“

Appell an die Autofahrer

Das Überqueren ist nicht nur für die Tiere gefährlich, sondern auch für die Froschklauberinnen und Froschklauber – trotz Warnwesten, die vom Land zur Verfügung gestellt werden. Landesrätin Hutter appelliert daher an die Autofahrer: „Bitte bei Fahrten durch Amphibien-Wandergebiete aufpassen und das Tempo reduzieren.“