Abrissbirne beendet 250-Jährige Tradition
Bis zum 12. März 1910 trug die Ortschaft Schneegattern den Namen „Weißenbach“. Den Namen erhielt die Siedlung durch den, wegen seiner weißen Kieselsteine bekannten, Weißenbach. Dieser durchbricht hier von Norden kommend den Südhang des Kobernaußerwaldes und durchfließt den Ort bis zur Mündung in den Riedelbach, der von Osten kommt.
Um weitere Verwechslungen mit Orten gleichen Namens zu vermeiden, wurde der Name vom k. und k. Ministerium des Inneren, nach dem Gasthaus Nr.1 „Im Schneegadern“, geändert. Bei diesem Gasthaus soll ein größerer Holzzaun gewesen sein, hinter dem sich der Schnee lange gehalten hat. Darum der Name „Im Schneegadern“.
Dieses Gasthaus an der Straße von Salzburg nach Ried stand hier schon in der bayerischen Zeit (vor 1779). In den Jahren von 1767 bis 1779, zur Zeit der Jagdpacht des bayerischen Grafen Tattenbach, diente es als Unterkunft für das Jagdpersonal und war zugleich auch Gasthaus.
Chronologie der Besitzverhältnisse
Gasthaus Schmidhammer 1873 – 1894.
Andreas Windwarter, Wirt in Brun, 1779; Josef Windwarter, Wirt, 1813; (heiratet eine Waldwirtstochter Hörl).
Michael Würzinger kauft 1820 das Haus. Seine Tochter Franziska heiratet 1831 Paul Schmidhammer aus Lohnsburg. 1831 – 1873.
Michael Schmidhammer, 1873 – 1894.
Gasthaus und Fleischhauerei Lettner 1894 – 1919.
Schmidhammers Tochter Magdalena heiratet 1894 Karl Lettner aus Krennwald 1894 – 1919.
1919 kam das Gasthaus durch Heirat in den Besitz der Familie Pühringer. Franz Pühringer aus Lengau Nr.1 heiratet 1919 die Anna Lettner.
Aufstieg und Niedergang
Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Landwirtshaus mit gutbürgerlicher Küche zu einem Haubenlokal, das weit über die Gemeindegrenzen hinaus Bekanntheit erlangte. Viele prominente Gäste schätzten die vorzügliche Küche und beehrten das Lokal mit ihrer Anwesenheit. Aus wirtschaftlichen Gründen musste die Familie Josef Pühringer, in den 90-er Jahren des letzten Jahrhunderts, das Gasthaus verkaufen. Bis man einen privaten Käufer fand, stand das Gasthaus viele Jahre leer. Der Gastbetrieb wurde nicht wieder aufgenommen. So fiel das traditionsreiche und stattliche Wirtshaus in einen „Dornröschenschlaf“, aus dem es leider kein „Erwachen“ mehr gab. Eine Baufirma aus Seekirchen erwarb die Realität und wird auf dem Areal einen Neubau mit Wohnungen errichten. Damit geht ein Stück Schneegatterer Geschichte für immer verloren.