31.000 Amphibien vor Verkehrstod gerettet
Heute am 3. März ist Artenschutztag. „Eine gute Gelegenheit, um einen Überblick über die vielen Initiativen für den Erhalt der Vielfalt in unserem Bundesland zu geben. Im Land Salzburg passiert gerade sehr viel für den Artenschutz, wenn auch oft von der Allgemeinheit unbemerkt“, so Natur-Landesrätin Maria Hutter (Im Bild beim „Froschklauben“ in Bergheim).
Straßen zerschneiden häufig altgewohnte Wanderstrecken von Frosch, Salamander und Co. von ihren Winterquartieren zu den in den Tälern gelegenen Laichgewässern. Mittlerweile 35 Amphibienstrecken im Land Salzburg werden während der Wanderungssaison seit 2001 in einem Kooperationsprojekt von amtlichem Naturschutz, Landesstraßenverwaltung und Haus der Natur sowie der Salzburger Berg- und Naturwacht und mehr als 200 ehrenamtlich tätigen „Froschklaubern“ betreut. Im Vorjahr konnten mehr als 31.000 Tiere aus 13 Amphibien- und Reptilienarten vor dem Straßentod gerettet werden.
Tunnel und Laichplätze schützen
An einigen wichtigen Wanderstrecken im Land, etwa im Gasteinertal, Kleinarl, Koppl, Piesendorf, Weißpriach, Tweng und Thumersbach, ermöglichen mittlerweile fixe Tunnelleitsysteme den Tieren ein gefahrloses Überqueren der Straßen. In Hintersee, Mittersill, Nußdorf, Strobl, Stuhlfelden oder in Unternberg halten zusätzliche Laichgewässer die Tiere vom Weiterwandern Richtung Straße ab.
Schutz für Wiesenbrüter und seltene Arten
Im Land Salzburg hilft man bedrohten Vogelarten auf mehreren Ebenen: Im Lungau und Pinzgau unterstützt ein beispielgebendes Wiesenbrüterprojekt bei der Stabilisierung der Braunkehlchenpopulationen mittels Vertragsnaturschutz. Die rigorose Überwachung durch die Salzburger Berg- und Naturwacht von Richtlinien wie dem Leinenzwang für Hunde in Vogelschutzgebieten wie etwa dem Wenger Moor oder Oichten-Riede schützt die letzten Brutvorkommen des Großen Brachvogels und des Kiebitz. Einige Vogelarten kommen bei uns nur noch in Schutzgebieten vor, wie der Mittelspecht und die Hohltaube im Natura-2000-Gebiet Salzachauen, das Rotsternige Blaukehlchen im Natur- und Europaschutzgebiet Hundsfeldmoor sowie im geschützten Landschaftsteil Gaulmösl, oder die Schwarzkopfmöwe und die Rohrdommel im Natura-2000-Gebiet Weidmoos. Auch Bekassinen sind in Schutzgebieten anzutreffen.
Die letzten ihrer Art wirksam bewahren
Rund 33 Prozent der Landesfläche sind als Schutzgebiete ausgewiesen, vom kleinflächigen Naturdenkmal bis zum mehr als 800 Quadratkilometer großen Nationalpark Hohe Tauern. So gibt es im Flachgau ein kleines, aber bedeutendes Natura-2000-Gebiet für das gekielte Zweiblattmoos, von dem weltweit nur zwölf Standorte bekannt sind, davon einer (von vier innerhalb der EU) in Salzburg. Schluchtwälder in Europaschutzgebieten werden in Übereinstimmung mit den Waldeigentümern künftig so betreut, dass ihre spezielle Charakteristik erhalten bleibt.
Maßnahmen gegen unerwünschte Neulinge
Vor kurzer Zeit eingeschleppte fremdländische Pflanzenarten wie das drüsige Springkraut, Wasserpest oder der Riesenbärenklau breiten sich in der freien Landschaft aus und verdrängen heimische Pflanzen aus ihren bisherigen Lebensräumen. In Umsetzung der EU-Verordnung zur Bekämpfung invasiver Arten werden in Salzburg, gemeinsam mit der Schutzgebietsbetreuung und der Berg- und Naturwacht, gezielte Maßnahmen gesetzt, um auftretende Herde invasiver Arten zu bekämpfen und die weitere Ausbreitung einzudämmen.