Vollmond 6-2023

VOLLMOND 6/2023 31 W ir von der VOLL- MOND-Redaktion ge- hen für Sie durchs Feu- er. Naja, so schlimm ist es jetzt auch wieder nicht. Aber einigen wir uns darauf: Wir lassen für unsere Leser die Funken sprü- hen und das sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Ob Lametta auf den Christbaum ge- hört, darüber lässt sich streiten. Auch auf die Frage, ob Lichterkette oder echte Ker- zen, wird es nie eine eindeutige Antwort geben. Wenn es aber um Spritzkerzen geht, dann sind wir uns einig: Die dürfen auf keinen Fall fehlen und ein Heiliger Abend ohne Sternspritzer ist schlichtweg undenkbar. Jetzt ist das mit den Funken aber gar nicht so einfach, wie wohl jeder aus eige- ner Erfahrung weiß. Die Dinger haben so ihre Tücken. Nicht selten dauert es ewig, bis sie endlich zu brennen beginnen. Dann hören sie mitten darunter auf oder sprühen nur ganz wenig Funken. Und es soll sogar Teppichböden geben, die seit so manchem Heiligen Abend stolz kleine Brandwunden tragen. Mit dem Anzünden haben wir bei unserem Test keine Probleme gehabt. Innerhalb von drei Sekunden haben alle Wunderkerzen mit dem Funkenflug be- gonnen. Das liegt wahrscheinlich auch daran, weil wir die Kerzen alle frisch ge- kauft haben. Aber was den Funkenflug betrifft, haben wir schon kräftige Unter- schiede gesehen. Optisch am besten abgeschnitten haben ganz klar die Co- met-Wunderkerzen, die wir beim Crea- tiv Shop Engl in Zell am Moos gekauft haben. Über eine Minute lang haben sie gleichmäßig gestrahlt. Fast genauso lang und ähnlich schön brannten die Haka- und Pyro-Wunderkerzen. Wobei die gro- ßen Pyro-Wunderkerzen aus dem Regal bei Hellweg die Sparfüchse freuen wer- den. 30 Stück kosten hier 3,79 Euro und brennen, hintereinander angezündet, über eine halbe Stunde lang. Aber so rechnet natürlich niemand, weil der Christbaum nur dann besonders schön ist, wenn viele Spritzkerzen gemeinsam darauf brennen. Nicht überzeugen konnten uns die Wunderkerzen, die wir im Billa-Regal gefunden haben. Sie brannten nicht nur ungleichmäßig ab, sondern haben mit 2,2 Cent je Zentimeter Brennfläche auch den mit Abstand höchsten Preis. Wieso wir uns Spritzkerzen auf den Christbaum hängen, darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Weil es schön ist, sagen die einen. Weil Licht Leben be- deutet sagen die anderen. Weil der Hei- lige Abend ein ähnliches Ereignis ist, wie ein Galadiner auf dem Traumschiff, sagen die, die die meiste Zeit vor dem Fernseher verbringen. Während wir also über Herkunft dieses Brauches nur mut- maßen können, wissen wir sicher, dass es die Wunderkerzen in der heutigen Form seit 1907 gibt und das erste Patent dafür Franz Jacob Welter in der Tasche hatte, der zur damaligen Zeit Besitzer der Ver- einten Wunderkerzen-Fabriken GesmbH in Hamburg war. unken sprühen

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