VOLLMOND 6-2020

18 VOLLMOND 6/2020 Der zugefrorene See Kaltes Wasser ist leichter als warmes Wasser. Deshalb bildet sich oben auf dem See eine Eisschicht, auf der wir Schlitt- schuhlaufen können. Das warme Wasser sinkt dagegen zum Grund des Sees hinab, dort ziehen sich auch die Fische im Winter zurück. Wasser dehnt sich aus wenn es abkühlt. Eis schwimmt an der Wasseroberfläche, ebenso wie sehr kaltes Wasser ein wenig leichter als warmes ist und nach oben steigt. Dies gilt auch für einen See im Winter: An der Oberfläche bildet sich Eis. Darunter steigt das kalte Wasser nach oben und gefriert, wäh- rend das wärmere Wasser absinkt. Es bildet sich so im Laufe des Winters mehrere Wasserschichten mit unterschiedlichen Temperaturen. Mit zunehmender Tiefe wird es stetig wärmer. Die unterste Schicht misst aber immer vier Grad Celsius, da das Wasser bei dieser Temperatur am schwersten ist und zu Boden sinkt. Dies ist zwar noch immer ziemlich kalt, aber für Fische reicht es, um nicht zu erfrieren. Sie verharren in Winterstarre am Boden. Sie bewegen sich so wenig wie mög- lich, zehren von ihren Fettreserven und überleben so bis zum nächsten Frühling. Allerdings muss das Gewässer mindes- tens 80 Zentimeter tief sein, sonst kann es passieren, dass es bis zum Grund zufriert. 0° C 1° C 2° C 3° C 4° C Ein Wasser-Molekül (1) setzt sich zu- sammen aus noch winzigeren Atomen - einem negativ geladenen Sauerstoffatom und zwei positiv geladenen Wasserstoff- atomen. Da Plus und Minus sich jeweils verbinden, bilden die Moleküle bei 0 Grad Celsius, also im gefrorenen Zu- stand, eine Gitterstruktur (2). Es befinden sich so vergleichsweise wenig Moleküle auf demselben Raum, deshalb schwimmt Eis oben auf. Sind die Moleküle dage- gen bei wärmeren Temperaturen in Be- wegung (3), rücken sie auch mal dichter aufeinander. Am dichtesten und damit am schwersten ist Wasser bei 4 Grad Cel- sius - es sinkt zum Grund (4). Erwärmt sich das Wasser noch mehr, wird es wie- der leichter und steigt auf, dann friert der See aber auch nicht mehr zu. 1 2 3 4

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