VOLLMOND 6-2019

Wieso die Heiligen 3 Könige bei Ihnen läuten könnten dem Handymasten. Von dort siehst du im Tal schon die grell blinkenden Scheinwerfer einer amerikanischen Fastfood-Ket- ten. Da sitzt in diesen Tagen der riesige Plastikweihnachts- mann in seinem grellen Man- tel auf dem Dach. Dort ange- kommen gleich beim Drive- in-Schalter nach dem kleinen Herrgott fragen. Die wissen in der Regel am besten, wo sich gerade der Nachwuchs befin- det. Aber es sind nicht nur die Großbetriebe, Hotels und Ein- kaufszentren, die vielerorts in- zwischen die Nacht zum Tag machen. In diesen Tagen vor Weihnachten tragen auch vie- le private Häuser zur Licht- verschmutzung bei. Lange Lichterketten spannen sich über Dächer und Balkone, jeder Baum im Garten wird mit Girlanden überzogen und in den kleinen Garten- teichen schwimmen in allen Farben schillernde Kugeln. Wer so sein Haus schmückt, darf sich nicht wundern, soll- ten plötzlich eines nachts die Heiligen drei Könige vor der Türe stehen, um nach dem richtigen Weg zu fragen, den sie vor lauter Lichter verlo- ren haben … … meint Ihr A. B. F rüher war die Welt um vie- les einfacher. Da genügte ein Stern mit einem Schweif um den Heiligen drei Königen den weiten Weg zum Christkindl zu zeigen. Kopf hoch um dem Lichte zu folgen. Mehr brauch- ten die drei Männer aus dem Morgenland nicht, um ans Ziel zu kommen. Heute würden sich Kaspar, Melchior und Balthasar schon um einiges schwerer tun. Weil es kaum mehr Gegenden gibt, in denen die Sterne noch in ihrer vollen Pracht zu sehen sind. Und so könnte die Anlei- tung für den Weg zum Jesukind heuer so lauten: Ziehen Sie in der Nacht los. Zunächst bis zu den roten Leuchtreklamen der Möbelhausstadt. Dann hinü- ber zum gelben Autoteildis- konter und weiter hinauf auf den Berg zum roten Licht auf LOKALAUGENSCHEIN IM MONDSEELAND Su permarkt der kleinen Preise „Ich glaube, dass es noch viel mehr Menschen gibt, die bei uns einkaufen könnten.“ Christine Brugger S abine F. ist glücklich. Ihr Einkaufskorb ist voll und auf d m Einkauf zettel sind alle Zeilen durchgestrichen. Heute hat sie alles bekommen, was sie und ihre drei- jährige Tochter die nächsten Tage zum Leben brauchen. Vom frischen Brot bis zum Erdbeerjoghurt, von der Zahnpasta bis zum Klopapier. Großeinkauf um 30 Euro im Supermarkt der kleinen Preise. Seit gut elf Jahren gibt es den Sozialmarkt in Mondsee. Seit zwei Jahren ist hier auch Sabine F. Stammkundin und sie ist froh darüber. „Ich bin alleinerziehende Mutter, muss von knapp 900 Euro im Mo- nat leben und könnte mir oh- ne diesen Sozialmarkt vieles nicht leisten“, erzählt die Frau. Einmal in der Woche kommt sie einkaufen und Zeit für ein Plauscherl mit dem Personal im Sozialmarkt bleibt da auch im- mer. Anders als in den großen Großes Angebot zu kleinen Preisen. Das bietet der Sozialmarkt Mondsee. Dezember

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