Vollmond 5-24
VOLLMOND 5/2024 3 Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir Fenstermonteure les – zynisch sein, lustig. Ich würde aber meine Reihe nicht ausschließlich dem Genre Krimi zuordnen. Da ist alles drin. Im aktuellen Buch et- wa auch ein Familienroman, ein Gesellschaftsspiegel oder auch ein Feuerwehrroman. Nach den Wanderjahren kam die Rückkehr an den Attersee und durch die Übernahme einer Papier- warenhandlung der Be- ginn der eigenen und ersten Buchhandlung am Attersee. In den Büchern spielt der Attersee eine zentrale Rolle. Weidinger: Ja, der Attersee, das ist für mich Heimat. Ich wollte immer zurück. Eine Zäsur im Leben gab es schließlich vor fünf Jahren, als ein Schlaganfall alles von ihnen forderte. Weidinger: Ja, der Schlag- anfall 2019 war für mich und meine Frau wirklich eine große Herausforderung. Der Weg zurück hat fast ein Jahr gedauert. Meine Frau war eine wichtige Begleitung und Stütze in dieser Zeit, in allen Jahren. Half es, dass Sie ein Mensch sind, der Veränderungen quasi als Lebensmotto hat? Weidinger: Ja, Veränderung und Weiterentwicklung, das ist beides wichtig, ich will immer dazu lernen, das macht das Leben spannend. Ich ver- suche auch manchmal, ein Rebell zu sein, ein bisschen gesellschaftskritisch zu sein. Vorrangig aber möchte ich gut unterhalten mit meinen Büchern. Im neuen Roman „Seelen- glut“ spielt die Feuerwehr in Unterach eine zentrale Rolle. Trotzdem gibt es kei- ne leibhaftigen Vorbilder, die im Buch dargestellt wer- den. Weidinger: Ich habe viele Recherchen bei Feuerwehren rund um den See gemacht, damit die Geschichte authen- tisch wird. Aber ich nehme mir keine menschlichen Vor- lagen mit, ich möchte nie- manden „verewigen“. Diesmal gibt es auch eine Verbindung zwischen dem Attersee und Korfu, auch dort haben Sie intensiv re- cherchiert. Haben Sie den Roman schon von Anfang an als „Skizze“ vor sich, oder wie passiert schrei- ben? Weidinger: Ich plotte meine Romane nicht vorher durch, viele erfolgreiche Autoren machen das. Ich lasse die Ge- schichte entstehen. Zuerst ha- be ich Bilder, Szenen vor mir, natürlich gibt es schon einen grundsätzlichen Plot, ein Ausgangsszenario. Manch- mal sagt mir dann auch ein Experte auf einem Gebiet (etwa ein Arzt) „so kannst du das nicht schreiben, so stimmt das nicht“, etwa wenn ich mir das Bild von einem Toten vorstelle. Die Recherche auf Korfu war sehr ergie- big. Ich bin jetzt Exper- te für Taufzeremonien. (schmunzelt). Wenn man das Buch „Seelenglut“ schließt, bleiben viele Fragen offen, man ist schon neu- gierig, wie das Le- ben von Werner Adler und seiner Helena am Atter- see weitergeht. Fortsetzung folgt? Weidinger: Ja, natürlich ist da schon so man- ches Bild im Kopf. Viel- leicht mit Jagd und Winter…. Interview: Christina Burda
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