VOLLMOND 5-2018

9 Oktober 2018 Nachgehakt fünf Minuten zu Fuß zur Schule gehen. Aber es ist halt auch so, dass die Gasteltern ja die Verantwortung für uns hatten. Manchmal war es auch anstrengend, so neue Regeln zu akzeptieren.“ Klara: „Ja, stimmt. Mit der Zeit hat sich das aber dann eingependelt.“ Paul: „Manche Dinge sind mir da auch auf die Nerven gegangen.“ Klara: „Stimmt. Da denkt man dann, ma bitte, in Österreich ist das viel einfacher. Aber im Grunde lernt man auch, was einfach einmal aus- zuhalten. Dann sagt man sich, ist ja egal, in einem halben Jahr bin ich wieder daheim und dann ist mir das jetzt nicht so wichtig.“ Elisabeth: „Bei mir war das n a - türlich anders, da ich ja schon 18 war. Ich wohnte in einemWohnwagen am Hof und hatte jede Woche einen Tag frei, da fuhr ich dann mit dem Rad zur Bushaltestelle und dann mit dem Bus einfach irgendwo hin. Mit den ganzen anderen Prakti- kanten war auch am Hof immer ein Kommen und Gehen, das war recht in- teressant.“ Was lernt man im Grunde wirklich? Klara: „Ich finde, mir fällt es jetzt leichter, beim Zuhören wirklich etwas zu verstehen. Auch wenn jemand mit einem Akzent Englisch spricht, verstehe ich es jetzt besser. Außerdem rede ich jetzt einfach drauf los und überlege nicht mehr lange, wie da jetzt die kor- rekte Grammatik ist.“ Paul: „Ja, man wird einfach sicherer. Gerade die Ame- rikaner sprechen manchmal auch grammatikalisch nicht perfekt, da traut man sich dann, auch einfach loszure- den.“ Elisabeth: „Geht mir auch so, man schämt sich dann nicht und kommt ins Gespräch. Ich finde, ich habe auch für mein schriftliches Englisch davon profitiert. Neben der Sprache lernt man einfach auch andere Kulturen kennen und ich muss sagen, die Leute in Schottland sind sehr offen und freundlich, da wird man im Bus auch gleich mal angesprochen, woher man kommt und so.“ Paul: „Ja, das ging mir auch so. Es ist vielleicht auch, weil Iowa eine sehr ländliche Gegend ist, aber es war schon krass, als ich beim Heimfliegen in Frankfurt ei- ne Frage hatte und richtig kurz abgefertigt wurde, da ist mir das richtig aufgefallen, wie freundlich mir die Klara verbrachte ein halbes Schuljahr in Irland.

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