VOLLMOND 5-2018
11 2018 Aus dem Dornröschenschlaf .... D as Lederermayr-Haus in Unterach kennen die Einheimischen als Zuhause von Frau Schuster-Roither, ein bisschen ironisch auch als „Katzen-Lotte“ bekannt. Als die resolute Dame 2009 starb, wurde die Gemeinde Unterach Eigentümer des denk- malgeschützten Gebäudes. Das alte Haus wurde irgendwann im 17. oder 18. Jahrhundert erbaut und weist viele Merkmale des sogenannten „Bauernbarocks“ auf. Nur wenige Gebäude in der Region sind in so vielen Details noch im Originalzustand erhal- ten, auch wenn der Zustand un- bedingt sanierungsbedürftig ist. Es gab schon oft Anläufe, das charmante Objekt mit typischen Bauelementen der Region, wie etwa dem „Atterseegiebel“ aus dem Dornröschenschlaf zu ho- len. Mit einer gewissen Hartnä- ckigkeit des Vereins „Projekt Lederermayerhaus“ scheint es jetzt wirklich ernst zu werden für das Haus. In Absprache mit dem Bun- desdenkmalamt soll ein Kurator bestellt werden, der eine Be- standsaufnahme macht. Nach einer Kostenschätzung will der Verein beim Bundesdenkmalamt das Projekt einreichen und über eine Baufirma mit der Sanierung beginnen. Der erste Abschnitt soll mit Sommer/Herbst 2019 starten, dabei soll das Haus erst einmal trocken gelegt werden. Das Ziel des Vereins ist, das Haus ganzjährig nutz- bar zu machen. Dabei sind Büroräumlich- keiten für den Tourismusver- band ebenso geplant wie ein schöner Trauungsraum samt Cateringmöglichkeit im ers- ten Stock, sowie ein kleiner Veranstaltungsraum für 80 Personen. Auch ein kleiner „Dorfladen“ für lokale Köst- lichkeiten wurde eingeplant. Aber Im Prinzip hängt der Plan am Einverständnis des Bundesdenkmalamtes, denn jede Baumaßnahme muss nach strengen Auflagen er- folgen. Am 26. August öffnete der Verein die alte Haustür zum „Katzen-Lotte-Haus“ und lud im Rahmen des Untera- cher Kirtags die Bevölkerung zur Besichtigung ein. Viele Besucher nutzten diese Ge- legenheit und bekamen ein immer noch lebendiges Stück Dorfgeschichte zu sehen. Auch so manche Erinnerun- gen wurden unter den Besu- chern ausgetauscht. Der Gang durch die Räume wurde zur Zeitreise, zeigte aber auch deutlich, dass es nun höchste Zeit ist, dieses kleine Juwel zu erhalten. Christina Burda Der ehemalige Stall mit einem wundervollen Gewölbe. Auch eine Madonna braucht manchmal jemand, der sie aus dem Dornröschenschlaf küsst. Der helle Raum im ersten Stock könnte das Hochzeitszimmer werden. Alle Bilder: Burda
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