VOLLMOND 4-2021
VOLLMOND 4/2021 13 6 7 7 9 10 11 12 Sie verkosteten für den VOLLMOND die griechische Spezialität in der Salzlake: Laszlo Orosz, Bernhard und Theresia Haslacher, Annemarie Bamberger und Cornelia Scherrer. Alle Bilder: Rule bei nicht nur der Geschmack, sondern auch die Konsistenz für Diskussionen bei unseren Juroren sorgte. Muss der Feta körnig und brüchig sein, oder eher fest und damit einemMo- zarella nicht ganz unähnlich? Feta ist eine geschützte Be- zeichnung für Käse aus Grie- chenland. Und weil jetzt der Testsieger aus dem Hofer- Regal aus Rumänien kommt, wird er einfach als „Schafs- käse“ angeboten und kann vor allem geschmacklich überzeugen. Geschmacklich ähnlich gut wie der Testsie- ger schneiden auch der „Na- tur aktiv“ Feta, ebenfalls aus dem Hofer-Regal, und der Käse der Käserei Höflmaier aus Lochen ab, den wir bei Marias Biotreff in Mondsee gekauft haben und der nur deshalb nicht weiter vorne in der Wertung aufscheint, weil es das teuerste Produkt im Test war. Feta wird in Griechenland seit dem Altertum produziert und wurde 1494 erstmals von einem italienischen Reisen- den erwähnt, der nach seiner Rückkehr aus Griechenland von einem in Fässern gela- gerten Käse berichtete, den er im Hafen von Candia sah. Ab dem 17. Jahrhundert trat die- ser Schafskäse seinen Sieges- zug durch ganz Europa an und wurde fortan als „Feta“ be- zeichnet. Hergeleitet vom ita- lienischen „Fetta“, das über- setzt „Scheibe“ bedeutet und auf die Form des in Scheiben geschnittenen und in Fässern mit Salzlake gelagerten Käses entspricht. Nachdem sich dieser Schafskäse in vielen euro- päischen Ländern großer Be- liebtheit erfreute, wurden Salzlakenkäse aus anderen Regionen der EU ebenfalls als Feta verkauft. Einige davon sogar produziert mit wesent- lich günstigerer Kuhmilch. Seit 2002 darf aber nur noch in Salzlake gereifter Käse aus Schaf- und/oder Ziegenmilch, der auf dem griechischen Festland und den Inseln der ehemaligen Präfektur Lesbos hergestellt worden ist, den Namen Feta tragen. Da der Begriff Feta nun nicht mehr auf Erzeugnisse anderer Regionen als der ur- sprünglichen oder für Salzla- kenkäse aus beliebiger Milch angewendet werden kann, verwenden viele Hersteller Verpackungen mit griechisch- anmutenden Namen oder Il- lustrationen und sind auch nicht verlegen wenn es dar- um geht, Ersatznamen zu er- finden. Und so finden sich in den Supermarktregalen neben vielen „echten“ Fetas auch Käse nach Feta-Art, Pheta, Balkankäse, Hirtenkäse, Käse nach Balkanart, oder Salatkä- se nach griechischer Art.
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