VOLLMOND 4-2019

August SCHÄTZE AUS MONDSEER MUSEEN Weltweit wird unfassbar viel Wald gerodet und wir in Oberwang machen mit J edes Jahr wird eine Fläche fast so groß wie Deutsch- land gerodet, und noch viel mehr Fläche wird verbaut. Wirtschaft geht hier vor Um- weltinteressen. Österreich ist hier europaweit Spitzenreiter und tagtäglich werden rund 13 Hektar Boden verbaut (130.000 Quadratmeter). Oberwang hilft hier fleißig mit. Zum Beispiel am Kulmspitz, wo gerade viel Wald für eine autobahnähn- liche Straße und einen Aus- sichtsturm gerodet wurde. Auch wurde in Oberwang vor einigen Jahren ein zwölf Hektar großes Gewerbegebiet mitten in grü- ner Wiese errichtet und sofort mit Schotter versiegelt. Obwohl noch die Hälfte von diesem Ge- werbegebiet leer steht, will man daneben nun rund drei Hektar Wald (30.000 Quadratmeter) für zusätzliche Gewerbefläche roden!!?? Wir empören uns über die weltweite Ausbeutung und Zerstörung unserer Mutter Erde, machen aber selbst mit. Ist hier für ein Umdenken nicht höchste Zeit ? Fritz Loindl Oberwang Still ist es geworden um die hei- ße Diskussion im vorigen Som- mer zur Neuregelung der Zeit- umstellung in Europa. Zur Er- innerung: 0,8 der europäischen Bevölkerung hat sich in einer Umfrage für das Ende der Zeit- umstellung ausgesprochen. Still ist es geworden um die Sommerzeit-Verweigerer, denen der Sonnenaufgang um 5:12 Uhr um eine Stunde zu spät ist und lieber den Sonnenunter- gang um 20:12 statt um 21:12 haben wollten. Also einen ver- kürzten Abend; nichts damit, nach der Arbeit noch einen län- geren Abend in Freizeit zu ge- nießen. Dass sich in dieser Frage der EU-Präsident, Jean-Claude Juncker voreilig aus dem Fens- ter gelehnt und das Ende der Zeitumstellung angekündigt hat, verdeutlicht wieder, dass sich die EU fallweise in ganz nebensächlichen Fragen ver- strickt. Es wird wohl noch Jah- re dauern, bis neue zwischen- staatliche Lösungen fruchten, voraussichtlich mit neuen Zeit- zonen, wonach das Problem Zeitumstellung höchstens ver- lagert wird. Mich täte es nicht wundern, wenn zuletzt doch die Einsicht gewinnen würde, dass die derzeitige Regelung der „Sommerzeit“ doch die sinn- vollste ist. Anton Wintersteller Winterweg 10/08, 5201 Seekirchen Die Sommerzeit ist sinnvoll Als der Apotheker Rudolf Hinterhuber im Jahr 1892 imAlter von 90 Jahren starb, war er nicht nur der älteste Bürger des Marktes Mondsee, sondern auch einer der bekanntesten. Beinahe sechzig Jahre verbrachte Rudolf Hinterhuber in Mondsee und prägte die Geschichte des Ortes wie kaum ein anderer. I m Jahr 1802 wurde Rudolf Hinterhuber in Krems an der Donau geboren, doch schon kurz darauf übersiedel- te die Familie nach Salzburg, wo der Vater Georg Hinter- huber die Apotheke „Zum weißen Engel“ in der Linzer- gasse eröffnete. Nebenbei be- trieb Georg Hinterhuber bota- nische Studien, unterrichtete Chemie und Naturgeschichte und war von 1811 bis 1816 sogar Mitglied des Munizi- pal-Rates. Von Andreas MADERECKER Rudolf und sein jüngerer Bruder Julius traten in die Fußstapfen des Vaters, stu- dierten in Wien Pharmazie und machten sich als Bota- niker einen Namen. Schon in jungen Jahren wanderte Ru- dolf mit dem berühmten Bo- taniker David Hoppe (1760- 1848) durch Salzburg, Kärn- ten und Tirol, um die dortige Flora zu erforschen. In Bo- zen arbeitete Hinterhuber als Apothekergehilfe und immer wieder forschte er am Monte Baldo bei Verona. Seine Ent- deckungen publizierte er in zahlreichen Fachzeitschrif- ten und in seinem späteren Hauptwerk, dem „Prodromus des Kronlandes Salzburg…“, welchen er gemeinsam mit Rudolf Hinterhuber - Apothe Ein Mondseer, dessen Namen eine Pflanzefattung in der Sierra Nevada trägt Rudolf Hinterhuber prägte nicht nur Mondsee, sondern hinterließ seine Spuren weltweit. Wieso roden wir Flächen für Firmen, die es noch gar nicht gibt?

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