VOLLMOND 3-2024

D er gemeine Rosen- käfer ist in den war- men Sommermonaten ein oft gesehener Gast in den heimischen Gärten. Wie sein Name schon verrät, bevorzugt das Insekt Ro- sen, Holunder oder ande- re Doldengewächse, von deren süßen Nektar und Pollen der kleine Krabbler magisch angezogen wird. Aber auch Blütenblätter, Staubgefäße und Blüten- stempel stehen auf seinem Speiseplan. Der Rosenkä- fer verursacht meist keine nennenswerten Fraßschä- den im Garten. Er ist auch an sonnigen Waldrändern, Steinbrüchen und buschigen Wiesen anzu- treffen. Die Entwicklung Die Insekten legen ihre Eier gerne in weiche Holzreste, Sägemehl oder Kompost ab. Daraus schlüpfen die Larven. Gegen Ende der Larvenzeit, meist im frühen Herbst, ver- puppt sich der Rosenkäfer- engerling in einem festen Kokon aus selbstgeleimten, totem Pflanzenmaterial. Der gesamte Zyklus vom Ei bis zum adulten Käfer dauert zwischen zwei und drei Jah- ren. Im Normalzustand sind die Larven der Käfer stark c- förmig gekrümmt. Bewegen sie sich jedoch fort, strecken sie sich und robben auf ihrem Rücken vorwärts. Hierbei un- terscheiden sie sich von den sehr ähnlichen Larven des Maikäfers: diese bleiben auch während der Fortbewegung gekrümmt. Ausgewachsene Rosen- käfer sind an ihren harten Flügeldecken, welche im Sonnenlicht goldgrün bis röt- lich schillern, zu erkennen. Gleichzeitig schützen sie das 15 bis 20 Millimeter große Insekt vor Feinden und Stürzen. Besonderheiten Der Rosenkäfer hat, anders als die meisten Käfer, eine komplett ver- wachsene Flügeldecke. Er klappt sie demnach zum Fliegen nicht hoch, son- dern kann seine Hinter- flügel durch eine seitliche Spalte „ausfahren“. Diese außergewöhnliche Tech- nik verleiht dem kleinen schillernden Tier ein be- sonders kompaktes Aus- sehen. NATUR - im Mondseeland Schillernde Krabbler Bild: Albert Moser 30 VOLLMOND 3/2024

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