VOLLMOND 2-2023

12 VOLLMOND 2/2023 REPORTAGE aus dem Mondseeland Peter Winkler ist nicht nur Motorenbauer, sondern auch Autor von insgesamt acht Fachbüchern. Und wenn nach stundenlangen Tüfteleien und unzähligen Schrauberstunden das Werkl am Prüfstand läuft, ist das die schönste Belohnung für den Motorenbauer. ... sagt Peter Winkler aus Thalgau, der sich seit zehn Jahren ganz diesen Motorrädern verschrieben hat. A ls nach dem zweiten Welt- krieg der Indivi- dualverkehr in Österreich lang- sam Fahrt aufnahm, war das auch ein Verdienst der Puch- Werke in Graz. Die hatten sich schon in den Vorkriegs- jahren einen guten Namen als Motorradbauer gemacht und starteten in den 1950-Jahren richtig durch. Puch-Motor- räder wurden zum Inbegriff für Qualität, Zuverlässigkeit und aufgrund des Doppel- kolbenmotors auch Sinnbild für modernste Technik. Und so war es kein Wunder, dass zu Beginn der 1960er Jahre die Motorräder aus Graz das Verkehrsbild in Österreich prägten. Insgesamt zwölf ver- schiedene Modelle wurden ab 1945 angeboten. Neben zwei Motorrollern waren es Mo- torräder mit 125, 175 und 250 Kubik. Wobei sich vor allem die 250er großer Beliebtheit erfreute. Die gab es in drei Va- rianten. Als TF, SG und SGS, eingeteilt nach Motorenleis- tungen, die zwischen 12 und 16 PS lagen. Übrigens: 1970 wurde bei Puch die Motorrad- produktion eingestellt. Heute sind die Puch-Mo- torräder als Oldtimer stark gefragt. Vor allem die SGS- Modelle sind praktisch nicht mehr zu bekommen. Und ge- nau hier kommt der Thalgau- er Techniker Peter Winkler ins Spiel. Der hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem wahren Experten für Puch-Motorräder entwickelt und erweckt alte Motoren nicht nur wieder zum Leben, sondern sorgt auch für Leis- tungssteigerungen. Das ist besonders bei jenen Puch- Fahrern gefragt, die mit ihren Schätzchen aus längst ver- gangenen Zeiten an Oldtimer- Rennen teilnehmen. „Wenn ich eine Puch fahren sehe, dann geht mir immer wieder das Herz auf und für mich sind das nach wie vor wunderschöne Motorräder“, sagt Peter Winkler. Und das, obwohl er an die 50 Puch-Mo- toren in seinem Keller liegen hat. Von den anderen Ersatz- teilen gar nicht zu reden, mit „Wenn irgendwo eine alte Puch knattert, bekomme ich Gänsehaut...“

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