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FAHRTWIND In alten Produktionshallen des MZ-Werkes in Zschopau befindet sich jetzt auf mehreren Etagen das deutsche Enduro-Museum. Eine ehrwürdige Kultstätte für „Gatschhupfer“ Ich möchte Ihnen gleich zu Beginn dieser Reportage eine Wette anbieten und Sie nach der Motorradstadt Europas fragen. Patriotisch werden Sie mir Mattighofen zurufen. Wegen KTM. Oder München, wegen BMW. Mandello am Comer See wird vielleicht auch noch dem einen oder anderen einfallen, weil hier Moto Guzzi daheim ist. Alles falsch. Die Motorradstadt Euro- pas ist Zschopau im sächsischen Erzgebirge. „Obwohl bei uns schon seit Jahren keine Motorrä- der mehr gebaut werden, haben wir diesen Titel verliehen bekommen. Und wir sind richtig stolz darauf“, freut sich der Mann an der Kasse des Enduro-Museums im ehemaligen MZ-Werk. W enn junge Leu- te von Motorrä- dern reden, die für den Einsatz abseits von Straßen gebaut werden, sagen sie „Gatsch- hupfer“. Das klingt zwar respektlos, trifft aber eigent- lich den Nagel genau auf den Kopf. Gesetztere Herr- schaften und die Produzen- ten nennen diese Motorräder „Enduros“. Aber es ist nicht überall auch Geländetaug- lichkeit drinnen, wo Enduro drauf steht. Das kannst dir ein bisserl so vorstellen, wie die SUVs der deutschen Auto- marken. Wuchtig machen sie auf unbesiegbar, aber in der Schottergrube ist dann recht bald „Ende am Gelände“. Und das wörtlich und nur so ganz nebenbei. Wovon wir aber jetzt reden, sind Enduros, die im Gelände ihre Stärken haben. Und des- halb hießen diese Maschinen auch lange Zeit Geländemo- torräder, die vorwiegend bei sportlichen Bewerben zum Einsatz kamen. Es gibt kaum einen Mo- torradproduzenten, der sich nicht im Geländesport ver- sucht hätte. Dazu wurden Text und Bilder: Rupert Lenzenweger VOLLMOND 1/2023 29

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